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~ Ich bin Asperger Autistin und hier sollen meine Gedanken Platz finden.

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Monatsarchiv: August 2015

Klinik-Aufenthalt

28 Freitag Aug 2015

Posted by maedel in mein Autismus

≈ 4 Kommentare

Schlagwörter

AS, Asperger Autismus, Asperger Syndrom, ASS, Autismus, Autismus-Spektrum-Störung, HFA, Hochfunktionaler Autist, Klinik, Klinikaufenthalt, Krankenhaus

Die OP an dem großen sequestriertem Bandscheibenvorfall hat erhofftes erbracht. Ganz schmerzfrei bin ich nicht und habe ich auch nicht erwartet. Das die Nervenschmerzen am dritten Tag wieder kommen, da war ich vorgewarnt und somit ist das auch in Ordnung. Ich bekomme diesmal nun wieder das Medikament zum Abschwellen und weiß aber, das sie diesmal auch helfen werden.

Süß fand ich die Reaktion der Ärztin die mich operiert hatte, am nächsten Tag bei der Visite. Sie hat sich sichtlich gefreut, das es mir wirklich besser geht.

Vom drumherum her muss ich erwähnen, das mich das meiste hier positiv überrascht hat. Meine Angabe, das ich Autistin bin und wie man mich am besten behandeln sollte, wurde entgegen meiner Befürchtung weitest gehend umgesetzt. Die meisten haben sich wirklich daran gehalten, mich nur anzufassen, wenn es notwendig war und haben dann auch immer vorgewarnt. Nur 1-2 sind davon abgewichen, haben aber sofort nach meiner Reaktion, die auch immer prompt kam, davon abgelassen. Wobei es bei der Narkoseärztin schon deutliche Worte bedurfte, aber fairerweise muss ich zugestehen, das ich versäumt hatte die Anästhesie vom Autismus in Kenntnis zu setzen.

Ansich ist das hier ein kleines Krankenhaus und recht verschachtelt. Das hat den Vorteil, das man sich die grundsätzliche Geräuschkulisse in Grenzen hält.
Sehr loben muss ich hier den strukturellen Ablauf. Selten ein Krankenhaus erlebt, und ich war schon in so einigen, das da so sehr punkten kann. Das mag zum großen Teil an der Stationsschwester, die hier die Leitungen innehaben, liegen. Vor allem eine geht mit ihren Patienten sehr klar und immer linientreu um und was ich so mitbekommen habe, ist da ihr Umgang mit den Ärzten etc nicht viel anders. Die hat sie alle wirklich gut im Griff und auch wenn sicher manche Patienten meckern dürften, für mich macht sie es hier genau richtig und in meinen Augen kann man sie hier als Stationsleiterin ruhig als Perle bezeichnen. Daher kann ich auch nicht sagen, wie es hier auf den restlichen Stationen läuft. Nicht jede hat eine solche Leitung.
Hier kann man so wirklich seine Uhr danach stellen, wann wer kommt und wenn es doch mal nicht so sein sollte, bekommt man Bescheid. Besser geht es in einem Krankenhaus nicht.

Eins will ich noch gesondert erwähnen. Ob es jetzt an meinem Autismus lag oder einfach an der Tatsache das diese Kompressionstrümpfe bei mir nie richtig anliegen, oder ob es daran lag, das ich wie immer sehr schnell nach OP wieder am herumlaufen war, mag ich nicht abschließend zu beurteilen. Aber normal ist das nicht, das sie einem dann einfach die Strümpfe abnehmen. Normal sind die bei solchen Dingen immer extrem übervorsichtig. Ich fand es gut. Da ich mich eh viel bewege, macht es für mich kaum Sinn und da es keine 2 Tage gedauert hätte, bis ich die in einem Melt von mir gerissen hätte, ist es auch für hier besser so.

Dadurch das ich hier von einer Belegärztin operiert wurde und diese auch die Visite übernommen hatte, kann ich zu den Ärzten hier gar nicht viel sagen, aber soviel ich mitbekommen habe(Bettnachbarin), war es mit der hiesigen Visite nicht viel anders.

Es gab eigentlich nur 2 Dinge, die schief liefen. Wie schon vermutet, ging die Essenbestellung bei mir sprichwörtlich voll in die Hose. Da hätte man bei der Anmeldung auf Station mehr drauf schauen können.
So überfordert, wie ich mit dem Papier schon war. Zumindest hätte ich vielleicht noch das ein oder andere anders bestellen können. So konnte ich abends eine normale Brotzeit auf Grund meiner Laktoseintoleranz und meines Cholesterins nicht riskieren und vom Angebot her war eh nichts von dem dabei, was ich esse. So habe ich für jeden Abend Salat bestellt. Ich bin es seit geraumer Zeit gewohnt, abends ein wenig Rohkost zum Abendbrot zu essen. So habe ich es dann auch mit dem Salatteller gehandhabt. Die Karottenstreifen und die Paprika habe ich mir schmecken lassen. Die Scheibe Brot auch. Der Rest blieb liegen.

Aber naja, hier kann ich eh nicht erwarten, das ich das Essen bekomme, das ich gewohnt bin und da ich einer derer bin, die dann lieber gar nichts essen….
ich denke, selbst wenn sie an dem Punkt mehr auf mich eingegangen wären, hätten sie, im Sinne der Massenabfertigung, sowieso nicht viel ändern können. Krankenhauskantinen hatten daher bei mir von vornherein schon immer einen sehr schlechten Stand.

Das zweite was schief lief war die Schmerzmedikamentation am ersten Tag postoperativ. Wenn ich gefragt werde, ob ich Schmerzen habe, sage ich ja. Oder, ja, ich habe Schmerzen. Ich jammere halt nicht oder bettle um Medikamente.
Dadurch wurde es vielleicht an dem Tag gleich dreimal nicht ersten genommen. Als Antwort bekam ich nur, „jaja, das wird schon“ Hm.
Vermutlich hätte ich noch irgendwie aufbauschen müssen oder ganz klar sagen, das ich jetzt Schmerzmittel will.
So lag ich halt nachts mehrere Stunden wach, weil ich vor lauter Schmerzen nicht schlafen konnte, bis dann die Nachtschwester kam und diese jedoch sofort reagierte, als ich darauf hinwies, das ich nicht schlafen kann, weil…
Seither reagieren sie bei mir aber auch schon bei „ja, ich habe Schmerzen“.

Ich bin dann dennoch aufgestanden. Ich konnte einfach nicht mehr liegen und wollte ein wenig herumlaufen. Ganz meinem Naturell entsprechend, habe ich natürlich nicht gefragt, ob und wie man eventuell wieder reinkommt. In der Regel funktionieren ja auch diese Pforteklingeln, die ich beim Reingehen schon registriert hatte.
Zumindest bis man feststellt, das die Pforte nachts gar nicht besetzt ist und man daher da auch klingeln kann soviel man will. Rühren tut sich da nix.
Der Hoffnung hingebend, dass sie doch irgendwann merken müssten, das ich recht lange weg war (immerhin 2 Stunden) lief ich auch nicht allzu weit weg und frisch operiert, war mir der Gedanke an sehr ausgedehnten Spaziergängen nachts allein auf dem Gelände, auch nicht ganz geheuer.
So konnte ich dann beobachten, wie jemand gegen 5 Uhr morgens die Pforte passierte und so hatte mich die Station dann auch wieder.
Vielleicht hätte man als Hinweis auf dem Schild an der Tür nicht nur für ambulante Patienten hinschreiben sollen, dass man eine bestimmte Telefonnummer anrufen soll, mit dem Telefon das neben der Tür auf einem Tischchen stand, sondern das dies auch für die stationären gilt.

Insgesamt überwiegt der positive Eindruck und so kann ich das Krankenhaus eigentlich nur loben. Sie haben mich und meine Diagnose ernst genommen und, wenn auch mit holpernden Anfang sehr schnell entsprechend umgesetzt.
Auch meine Bettnachbarin war eine angenehme Person, die mich nicht pausenlos zuplapperte.

Dennoch bin ich langsam an dem Punkt, an dem ich nicht mehr mag und der Gedanke nach Hause zu wollen, wird immer präsenter. Die Geräusche, die anfangs noch nicht allzu störend waren, werden immer präsenter und die Hitze macht hier ihr Übriges.
Morgen kann ich wieder gehen und bis dahin zähle ich die Stunden und insgesamt werde ich wohl auch immer auffälliger, da mir einfach die Kraft ausgeht.
Trotz der überraschenden Wendung und der positiven Strukturiertheit ist es vor allem ein Krankenhaus.
Eine mir fremde Umgebung, in dem meine Abläufe nicht durchführbar sind und viele Dinge unvorhersehbar. Selbst wenn vorab angekündigt, doch ein Eingriff in meinem Sicherheitsbereich.
Auch durch die ruhige Gegend ein Ort voller undefinierbarer Geräusche, die mich stetig beschäftigen.
Lange halte ich solche Dinge nicht durch. Stimmen die Rahmenbedingungen so gar nicht, geht es nur umso schneller.

Daheim beginnt dann wohl erst die wirkliche Genesung. Da, wo ich alles so habe, wie ich es wirklich brauche.
Vor allem sollte ich jetzt aber auch hier das Schreiben lassen. Es ist anstrengend, nur im Stehen und mit vielen kleinen Pausen.

Sie ist Autistin

25 Dienstag Aug 2015

Posted by maedel in mein Autismus

≈ 8 Kommentare

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AS, Asperger Autismus, Asperger Syndrom, ASS, Autismus, Autismus-Spektrum-Störung, HFA, Hochfunktionaler Autist, Krankenhaus

und prompt wendet sich der Gesprächspartner ab sofort nur noch an meinem Begleiter.

Eine Situation, die ich leider nur zu gut kenne.
Als ob die Aussage, sie ist Autist, gleichbleibend wäre mit, sie ist dumm. Ich hatte schon Fälle, da wendeten sie sich doch irgendwann auch wieder an mich, und redeten dann auf einmal sehr langsam, einfach, laut und überdeutlich: „Wir müssen sie jetzt Röntgen, das wird auch nicht weh tun“. Äh…ja, weiß ich.

Völlig ungeachtet dessen, das ich vorher doch ganz normal mit Ihnen geredet habe, und meine Antworten klingen auch nicht gerade so, als wenn ich schwer von Begriff wäre.
Gut, meine Außenwirkung mag manchmal darauf hindeuten. Zumindest für jemand, der keine Ahnung von Autismus hat. Gerade wenn irgendwas im Gespräch schiefgeht, so wie gestern, und mein Begleiter eingreifen musste.

An diesem Tag war es einfach zuviel. Eigentlich sollten wir nur zum Anästhesie-Gespräch. Das habe ich auch noch ganz gut gemeistert.
Als das beendet war, sollten wir gleich noch hoch auf Station, mich anmelden. Wohl, weil ich gleich die erste morgen sein werde.
Das allein stand ja schon nicht auf dem Plan. Dann knallte man mir einen Essenplan hin, den ich schonmal ausfüllen sollte. Und weg war sie.
Allein die Verteilung der Tage warf bei mir schon Grundsatzfragen auf. Soll ich nun für den OP Tag Essen bestellen, oder nicht, und wie ist es mit dem Entlassungstag?
Ganz nebenbei, das dort nirgends eine Möglichkeit bestand, lactosefreie Kost zu bestellen.
Dann kam eben oben beschriebenes Gespräch und dann die Aussage, das was fehlt und ich mir nicht sicher war, ob das nicht schon die Belegärztin mit mir erledigt hatte. Zumindest habe ich selbst keine OP-Bewilligung ausgefüllt. Da war es dann aus.
Der Hinweis auf meinem Autismus kam dann von meinem Begleiter, genauso wie die darauffolgenden Aussage: „sie ist hoch Intelligent, sie können schon ganz normal mit ihr reden“.

Zumindest diesmal ließ sich mein Gesprächspartner dann
darauf ein.
Aber nicht immer reagiere ich richtig, oder meine Begleiter. Meistens sind wir zu platt, nach solchen Aussagen.

Ein für allemal

Autismus ist in seiner Reinform nicht maßgeblich für eine Intelligenzminderung. Selbst wenn in diesem Zusammenhang Mehrfachbehinderungen (häufig bei frühkindlichen) auftreten, sind es gesonderte Diagnosen, wie zB geistige Behinderung oder Sprachbehinderung und selbst da muss man unterscheiden.
Meine Söhne sind zusätzlich Sprachbehindert, aber deswegen nicht dumm. Sie können sich nur nicht so gut ausdrücken. Das ist alles.

Zumindest macht es vom ersten Eindruck her schon wenig Mut auf die kommenden Tage.
Auch, wenn man die folgenden Fragen beachtet, die sie dann meinem Begleiter gestellt hat, in Bezug darauf, wie man am besten mit mir umgehen sollte. Wobei sie da schon mehr getan hat als andere. Sie fragt zumindest.

Aber ganz ehrlich? Ich war mit der Frage reichlich überfordert.
Wie geht man denn am besten mit mir in solchen Situationen um? Immerhin meide ich Krankenhäuser wo es nur geht und habe nicht immer gute Erfahrungen damit gemacht.

Rückzugsmöglichkeiten haben wir genannt. Sie sollen sich nicht wundern, dass ich öfter verschwinde. Gute Erfahrungen habe ich damit gemacht, das ich einfach meine Handynummer bei den Schwestern hinterlassen habe. Sollte meine Anwesenheit erfordert sein, können sie mich so am schnellsten finden 😉
Nicht anfassen, lieber, wenn möglich, nur auffordern mich zu drehen oder zu bewegen.
Wenn es umbedingt nötig ist, mich vorher darauf hinweisen.
Möglichst die Termine einhalten. Auch wenn es in einem Krankenhaus sehr schwer ist, das zu bewerkstelligen. Das weiß ich.
Aber so sollten sie sich zumindest nicht wundern, wenn ich sehr unruhig werde.

Viel mehr ist mir da gar nicht eingefallen. Habt ihr noch Ideen?

PS: Ich werde morgen vermutlich nicht in der Lage sein, auf meinem Paddi lange Texte für meinen Blog zu verfassen. Am ersten Tag darf ich wohl gar nicht aufstehen und am den darauffolgenden Tagen nicht länger als 5 min am Stück sitzen und am Handy gestaltet sich das schreiben bei WordPress doch etwas umständlich.
Wer dennoch wissen will, wie es mir geht, kann ja bei Facebook oder bei Twitter nachlesen.
Mir ist bewusst, das einige sicher wissen wollen, wie es morgen nun weiterging „OP, ja oder nein“ und falls, wie es mir geht.

Offener Brief an die Aktion Mensch

23 Sonntag Aug 2015

Posted by maedel in mein Autismus

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Bitte unterzeichnet diesen offenen Brief bei Quergedachtes in den Kommentaren

Erprobungswoche Auticon: Tag 5

14 Freitag Aug 2015

Posted by maedel in Projekte/Veranstaltungen

≈ 14 Kommentare

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AS, Asperger Autismus, Asperger Syndrom, ASS, Auticon, Autismus, Autismus-Spektrum-Störung, Erprobungswoche Auticon, HFA, Hochfunktionaler Autist

Nun ist der fünfte Tag angebrochen und damit auch mein letzter Bericht in der Reihe „Erprobungswoche bei Auticon“ und ich will hier unter anderem versuchen ein kleines Resümee zu ziehen. Sozusagen ein gedankliches Feedback der Woche.

Zunächst aber startete ich heute viel zu früh in den Tag, denn der sollte schon eine Stunde vor der Zeit je beendet sein. Ich konnte nicht mehr schlafen ;).
Dadurch waren meine Abläufe heute Morgen etwas nach vorn verschoben, was mich zeitlich in Bredouille brachte. Zuviel Zeit ist ebenso ein Problem, wie zuwenig. Zumindest ist es bei mir so.
Denn meist gehe ich strikt nach Ablauf. Der ist zwar zeitlich abgestimmt, immer mit ein wenig Puffer für Unvorhergesehenes, aber eher an die Abfolge gebunden.
Kennt ihr diesen Moment, diese Schrecksekunde, wenn ihr den Atem scharf einzieht, weil ihr bemerkt, das ihr zu spät seid?
Der war bei mir als ich um 7:15 auf die Uhr sah und blitzschnell klar war, den Zug hast du gleich verpasst, das schaffe du nie.
Nur um dann gerade noch vor dem panischen Aufspringen festzustellen, (was bei mir momentan eher als Zeitlupenaufspringen gewertet werden könnte) das ich doch erst um 8:07 los muss.
Puh.
Also wieder ganz entspannt warten, ab jetzt immer mit dem Blick auf die Uhr, geht es dann planmäßig los zum Zug. Die Fahrt war so unproblematisch, das ich sie gar nicht mehr erwähnen brauche und so springen wir doch gleich zu Auticon nach München.
Dort starten wir pünktlich um 10 Uhr in den Tag.
Da am heutigen Tage die Abschlussgespräche geplant waren, sollten wir uns nebenher unseren Aufgaben widmen.
Da allerdings hatten wir ein kleines Problem. Wir lösten es insofern, das wir beschlossen, diese Aufgabe im Team zu bearbeiten. So hatte jeder einen etwas anderen Ansatz und wir versuchten so auf eine eventuelle Lösung zu kommen, was uns aber nicht gelang, was wir gegen Mittag etwas zerknirscht zugaben. Bevor wir in die Mittagspause entlassen wurden, bekamen wir noch die Lösung und was soll ich sagen, wir hatten es eigentlich fast. Der letzte Gedankengang wäre es gewesen.
Nichtsdestotrotz erhielten wir großes Lob vom Jobcoach. Wir hatten im Team gearbeitet und das richtig gut. Darauf käme es ihm mehr an, als das wir die richtige Lösung hätten präsentieren können.

Die Mittagspause gestalteten wir diesmal recht einfach, indem wir uns schnell was zu essen holten und es uns dann gemeinsam im Innenhof gemütlich machten. Genau das werde ich irgendwie vermissen.
Wir waren schon eine recht harmonische Gruppe, die recht schnell zusammengewachsen ist. Aber wir haben unsere Daten ausgetauscht und ich hoffe, wir verlieren und nicht ganz aus den Augen.

Nach der Mittagspause kümmerten wir uns noch um die letzten Aufgaben. Mitunter sollten wir eine Aufgabenbeschreibung für die Fotosession erstellen. Während die anderen weitere Aufgaben lösten, schrieb ich drauf los und die anderen schauten immer mal wieder mit drauf. Sie ist wirklich gut geworden. So gut, das sie ohne große Änderungen so in den Aufgabenpool übernommen werden wird 😉 *ein wenig stolz bin*

Ganz zum Schluss, bevor wir dann aus der Erprobungswoche entlassen wurden, sollte es ein Feedback aller Teilnehmer der Erprobungswoche geben und genau das will ich hier aufgreifen, um hier nochmal mein ganz persönliches Resümee zu ziehen.

Es war eine aufregende Woche, in der sehr viel Neues auf mich einstürmte. Ich fahre sonst nie Zug und ich war das erste Mal ganz allein in der großen Stadt unterwegs. Es gab anfangs Schwierigkeiten, aber ich habe es gemeistert und mit jedem Tag wurde es besser.
Auch die neue Situation, die Leute. Es gab viel für mich zu verarbeiten. Aber wir sind zusammengewachsen, haben letztendlich ein Team gebildet, etwas, was normalerweise vielen Autisten schwer fällt. So heißt es zumindest.
Nicht alle Aufgaben habe ich geschafft, aber das war im Endeffekt wohl auch gar nicht die zwingende Vorgabe. Vorrangig ging es wirklich nur um ein besseres gegenseitiges Kennenlernen und das Abtasten, wie wir in manchen Situationen reagieren.
Schön wäre es noch gewesen, wenn ein richtiger Projekttag eingeflochten gewesen wäre. Weniger um aufzuzeigen, ob wir arbeiten können. Vielmehr wäre es für mich von Interesse gewesen, wie so ein richtiger Arbeitstag bei Auticon aussehen könnte. Das hatte mir gefehlt. Dann hättet ihr, wenn man jetzt eine Bewertung von 1-10 Punkte abgeben sollte, eine sehr verdiente 10 bekommen :).

Trotzdem war es für mich insgesamt eine gelungene Woche, die sehr lehrreich, anstrengend und interessant war, mit vielen neuen Eindrücken. Zugegeben, ich bin platt und ich habe noch viel zu verarbeiten. Aber die Erfahrung möchte ich nicht missen.

Ganz zum Schluss möchte ich noch ein kleines Fazit zu Auticon ziehen.
Gedanken, die ich mir dazu gemacht habe, so über die Woche hinweg.
Im Endeffekt darf man nie vergessen, das Auticon ein wirtschaftlich orientiertes Unternehmen ist und natürlich nicht ganz uneigennützig so bemüht, uns einen optimalen Arbeitsplatz zu bieten.
Trotz allem erwartet ein Betrieb Ergebnisse und das wir möglichst solide unsere Arbeit machen können.
Aber im Gegensatz zu vielen anderen Firmen, haben sie den Wert der Fähigkeiten, die manchen Autisten einfach eigen sind, erkannt und gleichzeitig aber auch die Notwendigkeit, etwas dafür tun zu müssen. So ist es denke ich ein Geben und Nehmen auf beiden Seiten.

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, das es immer ganz reibungslos laufen wird, das wäre Utopie. Allerdings ist mir jetzt auch nichts Grobes aufgefallen diese Woche. Die ein oder andere Kleinigkeit, ja, aber eigentlich auch einfach nur menschlich.

Man sollte sich dazu vielleicht eines zu Herzen nehmen. Man kann nicht immer davon ausgehen, das Neurotypische einen zur Gänze verstehen müssen. Mir geht es da ja nicht wirklich anders. Ich kann so manchen NT und ihre Reaktionen oftmals genau sowenig verstehen.
Akzeptieren reicht und das Bemühen auf beiden Seiten und eben auch die Lernbereitschaft.

Schön wäre es, wenn auch andere Branchen „überhaupt“ so weit sehen würden.
Viele Autisten haben besondere Interessen in anderen Bereichen und ich denke, das sie eben nicht nur im IT-Bereich glänzen könnten.
Aber das ist vermutlich noch sehr weit hergeholte Zukunftsmusik und in diesem Sinne schließe ich hier die Reihe.

Bis dann.

Oh, achja, fast vergessen. Ihr wollt sicher wissen, was nun bei mir im Abschlussgespräch rauskam. Nun, Auticon kann sich eine berufliche Zusammenarbeit mit mir vorstellen und begibt sich jetzt auf die Suche nach einem passenden Projekt, was sich als nicht einfach darstellen dürfte. Erst wenn ein Projekt startet, bekomme ich den Arbeitsvertrag.

„Sollten Sie da draußen also gerade eine Softwaretesterin suchen, dann denken Sie an mich.

Ihr mädel“

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in dieser Reihe:

Zu Gast bei Auticon

Erprobungswoche Auticon: Tag 1

Erprobungswoche Auticon: Tag 2

Erprobungswoche Auticon: Tag 3

Erprobungswoche Auticon: Tag 4

Ein Gespräch bei Auticon

Praktikum (erste Woche)

Praktikum (zweite Woche)

Praktikum (dritte Woche)

Praktikum (vierte Woche)

Praktikum (fünfte Woche)

Praktikum (sechste und siebte Woche)

Praktikum (achte Woche)

Erprobungswoche Auticon: Tag 4

13 Donnerstag Aug 2015

Posted by maedel in Projekte/Veranstaltungen

≈ 19 Kommentare

Schlagwörter

AS, Asperger Autismus, Asperger Syndrom, ASS, Auticon, Autismus, Autismus-Spektrum-Störung, Erprobungswoche Auticon, HFA, Hochfunktionaler Autist

Ich hänge immer noch bei der Mathe-Aufgabe. Ich habe die Lösung. Diese habe ich durch logisches Eingrenzen der Reihe als auch der Querprodukte der Variablen gefunden und hatte dann Glück, das die erste Zahl gleich traf. Alle Variablen passen. Juhu.
Dennoch hätte ich da gerne eine mathematisch elegantere Lösung gehabt. Ich wusste, es muss die 44 Reihe sein und mehr aus „Faulheit“ habe ich die mal 10 genommen, wo dann 4 Variablen passten. Fehlte nur noch eine.
Ich wüsste einfach gerne, wie ich mathematisch beweisen kann, das es mal 10 sein musste. Ich glaube, das wird mich noch lange beschäftigen.
Nicht, weil Auticon das noch haben möchte. Es ist mein eigener Anspruch an mich. Es stört mich, selbst wenn ich die Lösung habe, das ich es nicht zu 100% beweisen kann.

Diese Aufgabe hat uns übrigens alle immens beschäftigt, aber mehr dazu später.

Zunächst habe ich nach einer unruhigen Nacht, was aber mehr den Schmerzen wegen meinem Bandscheibenvorfall geschuldet war, hatte ich insofern einen richtigen guten Start in den Tag hingelegt.
Ich habe heute sogar tatsächlich das Navi auslassen können und da ich mein Ticket ausgedruckt hatte (sicher ist sicher) konnte ich sogar der Zugfahrt sehr entspannt entgegen sehen.
Aber wie sagt man so schön, Murphys Gesetz. Heute kam niemand ;).
Inzwischen habe ich mich ja auch mit diesen Automaten für die U-Bahn angefreundet und so bin ich vom Handyticket unabhängig.
Aber eins noch liebe Bahn und MVV. Das mit den Servern, das müsst ihr echt noch in den Griff bekommen.
Bereits halb 10 trudelte ich so völlig ruhig bei Auticon ein und war mega gespannt, was der Tag heute bringen sollte. Grob Stand der Plan ja schon.
Aufgeregt war ich immer noch wegen dieser Matheaufgabe. In einer Tour plapperte ich jeden damit zu, ob es nun interessierte oder nicht. Dabei vermutlich auch nicht darauf achtend, ob man meinen Gedankensprüngen wirklich folgen kann.
Das ist so eine Sache mit den Dingen, die mich beschäftigen. Sei es immer noch der Aufsatz, die Aufgabe, oder gerade von gestern auch meine dürftigen Ausführungen über meine Orientierungslosigkeit. Alles muss irgendwann raus und nachdem ich nun den Tag Resümee laufen gelassen hatte, glaube ich, ich habe dem Jobcoach heute ganz ordentlich zugesetzt, mit meinem Karussell. Auch, wenn er sehr höflich war und sich alles geduldig angehört hat. Sorry 😉 und Danke. Die meisten laufen irgendwann weg.

Er hat schon irgendwo recht damit, das ich lernen sollte, meine Tage abzuschließen und nicht alles mit nach Hause zu nehmen. Aber wie stoppt man ein Gedankenkarussell?
Vielleicht hat ja von euch einer eine Idee.

Auch spannend waren heute die Gespräche zu den IT Kenntnissen, Fähigkeiten und wo ich mich insgesamt gern sehen würde. Von den Fähigkeiten sicher in Richtung Softwaretesting. Die Schwierigkeit für mich besteht allerdings darin zu sagen, wohin ich mich eventuell spezialisieren will. Ich kenne die Bereiche noch gar nicht und nachdem man mir erklärt hatte, das es da viele Möglichkeiten gibt, wüsste ich auf Anhieb nicht, wofür genau ich mich eignen oder was mich besonders interessieren könnte.
Der Auticon Mitarbeiter hatte allerdings so ein paar Ansätze, die sich sehr interessant anhören und ich bin auf jeden Fall bereit da tiefer einzusteigen.
Für das Gespräch an sich blieb mir erst Mal nichts anderes übrig, als meine Fähigkeiten möglichst genau zu benennen. Meine Vorliebe zu sortieren, Prozesse zu erstellen, Abläufe und Strukturen zu schaffen. Meine akribische Vorgehensweise und Detailverliebtheit. Die Eigenart, mich regelrecht reinzufressen, ich liebe Fehlersuche und höre meist erst auf, wenn ich den habe, war schon bei meinem alten Arbeitgeber gern gesehen.
All das kann sicher gut integriert werden, und so wie ich verstanden habe, kann man da auch über ein wie reden.
Ja, ich bin absoluter Quereinsteiger, aber einer, mit dem Willen und dem Interesse, mich da einzuarbeiten.
Wie ich mir habe sagen lassen, wäre ich da bei Auticon nicht die erste und werde wohl auch nicht die letzte sein.
Das Wissen darum ist vielleicht auch für die wichtig, die sich wie ich erst nicht so ganz trauen, sich bei Auticon zu bewerben.

Als ich nach dem Gespräch wieder zu meinen Mitkandidaten stieß, waren diese ihrerseits gerade mit der besagten Matheaufgabe beschäftigt, und ich war wirklich gespannt, ob sie auf einen Lösungsweg kommen. Ich hätte den wirklich gern gesehen.
Allerdings sollte es nicht so sein und so saßen wir dann kurze Zeit später alle im Eiskaffee, das wir kurzer Hand zum Biergarten umfunktionierten (den Spruch habe ich von der Mitkandidatin geklaut ;)) und debattierten nun gemeinsam über eine elegantere mathematische Möglichkeit.
Gut zu wissen, das es nicht nur mir so geht :D.

Aber interessant war es und schön fand ich auch, das wir trotz der unterschiedlichen Nahrungsmittel alle gemeinsam am Tisch saßen und debattierten.
Lauter Autisten, die verschiedener nicht sein können. Nach den paar Tagen haben wir uns, denke ich, sehr gut aneinander gewöhnt und verstehen uns wirklich gut.
Ich war vor meiner Arbeitslosigkeit über 20 Jahre in Beschäftigung, aber meine Mittagspausen habe ich immer allein verbracht. Ich kenne das so nicht und finde es auch in der Hinsicht eigentlich schade, das morgen der letzte Tag anbricht.
Etwas in Unruhe gerieten wir dann noch dadurch, das die Bedienung sich sehr ausgiebig um einen älteren Gast kümmerte (die hat ihm das Eis tatsächlich in mundgerechte Stücke geschnitten obwohl er eine Begleitung dabei hatte) und uns so mit dem Abkassieren warten ließ. Wir hatten langsam schon die Sorge, das wir zu spät aus der Mittagspause zurückkommen würden. Aber dann ging es doch noch ganz schnell und so machten wir uns schnell wieder auf dem Weg zurück und an die Aufgaben.

Zum Schluss sollten noch unsere Fotos vom Vortag präsentiert werden und ich fand die verschiedenen Ansichten, ein Bild zu betrachten, sehr interessant. Noch interessanter war für mich der Umstand, das es mir so schwer fällt, bei meinen eigenen Bildern so genau benennen zu können, welches Detail es genau war, das mich bewog das Foto genau so zu machen. In der Regel sind es kleine Details, die mich faszinieren, die andere vermutlich übersehen. Ich bin auch kein Freund von Panorama-Aufnahmen. Lustigerweise fiel mir dann die Benennung der Details, die mich an einem Bild faszinieren, bei den fremden Fotos wesentlich leichter.
Gerade bei einem Bild starrte ich noch fasziniert auf diese Furche, als ich hörte, dass es sich hier um einen Fuß handelte. Den hatte ich ehrlich gesagt gar nicht wahrgenommen.

Mit diesen Gedanken und Eindrücken verabschiedeten wir den heutigen Tag bei Auticon und da ich heute darauf geachtet habe, nicht zu tief in meine neue Aufgabe einzutauchen (hatte eh keine Zeit mehr dafür, weil ich für die davor recht lange gebraucht hatte), nahm ich diesmal auch keine „Arbeit“ mit nach Hause.
Naja, bis auf die Matheaufgabe 😉 aber eigentlich ist es ja keine Aufgabe mehr.

So startete ich nach der sehr heißen Zugfahrt in einen entspannten Feierabend und platsche erstmal in den Pool.
Bis morgen.

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in dieser Reihe:

Zu Gast bei Auticon

Erprobungswoche Auticon: Tag 1

Erprobungswoche Auticon: Tag 2

Erprobungswoche Auticon: Tag 3

Erprobungswoche Auticon: Tag 5

Ein Gespräch bei Auticon

Praktikum (erste Woche)

Praktikum (zweite Woche)

Praktikum (dritte Woche)

Praktikum (fünfte Woche)

Praktikum (sechste und siebte Woche)

Praktikum (achte Woche)

Erprobungswoche Auticon: Tag 3

12 Mittwoch Aug 2015

Posted by maedel in Projekte/Veranstaltungen

≈ 17 Kommentare

Schlagwörter

AS, Asperger Autismus, Asperger Syndrom, ASS, Auticon, Auticon Erprobungswoche, Autismus, Autismus-Spektrum-Störung, HFA, Hochfunktionaler Autist

Kein guter Tag. Ich habe Kopfschmerzen und meine Sinne sind wie im Nebel. Das ist schwer zu beschreiben. Es ist in solch einem Zustand schwer, einen klaren Gedanken zu fassen.
Meist sind plötzliche Veränderungen oder hohe Stressmomente ein Auslöser.

Dabei fing der Tag eigentlich ganz gut an.

Ich habe tatsächlich mal gut geschlafen und keinen einzigen Gedanken (naja, das ist geflunkert, aber immerhin nahezu) an die unterbrochene Aufgabe verschwendet.
Zumindest wusste ich, dass mir rechnen liegt und dass ich logische Abläufe schnell erfasse und so war ich mir auch sicher, nahtlos wieder an der Aufgabe anknüpfen zu können.
Ich denke es liegt da an der Sicherheit, da diese Bereiche genau meine Stärken widerspiegeln.
Entgegen der Problematik, dass ich Abläufe manchmal wieder von vorn starten muss. Bilder erneut entstehen lassen muss, wenn sie mal zerfallen sind und ich sozusagen den Faden verliere, so ist das Rechnen seiner ganz eigenen Logik folgend, nicht auf solche gedanklichen Prozesse aufgebaut.
Bin ich tief genug in einem solchen Prozess drin, und verstehe grundsätzlich das System, fällt es mir leichter, auch mal zwischendrin zu beginnen.

Inzwischen fast ganz ohne Aufregung vor der Fahrt startet mein Tag wie immer mit der kurzen Autofahrt zum Park and Ride Platz, wo ich dann in den Zug nach München steige.
Heute sogar mit dem kurzen Impuls, das Navi weglassen zu können. Das ist ein sehr gutes Zeichen, denn das mache ich erst, wenn ich mir eines Weges sehr sicher bin und er zur Routine geworden ist.
Eingeschaltet habe ich es heute dann doch, zur Sicherheit. Aber ich denke, morgen werde ich es auslassen.
Ich brauche es für den Weg nicht mehr.
Entsprechend entspannt saß ich dann im Zug. Das Ticket hatte ich wie jeden Tag am Abend zuvor per Handyticket gebucht und gespeichert und da es immer funktioniert hatte, habe ich auch nicht weiter kontrolliert, ob es denn nun auch in der App verfügbar ist.

Bereits kurz nach Fahrtantritt stand die Zugbegleiterin neben mir und wollte mein Ticket sehen …

„Serverfehler“

stand da. Das Ticket wurde nicht geladen. Oh Schreck.

Der Kopf mittlerweile gefühlt auf Melonengrösse angeschwollen und geräuschmässig das Meer lauschend versuche ich immer wieder das Ticket zu laden. Dadurch, das ich mit dem Handy zusätzlich kein Netz habe, über die ganze Strecke, kann ich nichtmal die PDF in der Mail öffnen, die zumindest bestätigt hätte, das ich es gekauft habe.

„Können Sie mir nicht irgendwas zeigen“ tönt es genervt neben mir. Ich weise wiederholt auf die Anzeige: „Serverfehler“, steht da immer noch.
Sie fängt an meine Personalien zu erfragen. Ich reagiere kaum noch. Die Panik lähmt mich. Was ist, wenn sie mich jetzt rauszieht. Wieviel wird mich das kosten. Was sage ich Auticon? Komme ich zu spät?
Inzwischen sehe ich nur noch die Anzeige vor mir. Starte immer wieder das Laden des Tickets und versuche nebenher am Tablet vielleicht doch einen Funken Netz zu erwischen um wenigstens die PDF der Email laden zu können.
Nur noch schemenhaft nahm ich war, das die Zugbegleiterin immer noch auf mich einredete.
Irgendwann war sie weg, ich muss jetzt aussteigen und just in dem Moment hatte ich Netz, und die PDF wurde geladen.
Aber von der Dame war nichts mehr zu sehen.
Irgendwie kam ich dann noch in die U-Bahn, und ich kann nur froh sein, das die Wege inzwischen sicher genug waren. Ein oder zwei Tage vorher und ich hätte sonstwo landen können.
Aber geschafft.

Immer noch schwer zitternd stehe ich bei Auticon und bin froh um die halbe Stunde, bevor es losgeht.
Bis dahin hatte ich mich in soweit gefangen, dass man vermutlich nicht all zu viel bemerkt hat. Das Zittern war noch ganz leicht, die Kopfschmerzen sieht man mir eh selten an.
Zumindest hatte ich mich soweit unter Kontrolle, bis wir mit der Aufgabe beginnen sollten, denn das mit dem Schreiben gestaltete sich mit zitternden Händen sehr schwierig.
Das war dann auch der Zeitpunkt, als dem Jobcoach auffiel, das bei mir etwas nicht stimmt. Ich berichtete kurz vom Geschehenen und er bot mir zugleich die Möglichkeit an, die Aufgabe eventuell am Rückzugsort zu erledigen, was ich an der Stelle aber ablehnte. Ich hatte schon begonnen mich auf die Aufgabe zu fokussieren und meiner Erfahrung nach ist das auch meist der beste Weg, mich wieder runter zu bringen.
Tatsächlich schaffte ich es sogar die Aufgabe bis zur Gesprächsrunde fertigzustellen und siehe da, das Zittern hatte aufgehört.
Passte sogar vom Thema heute recht gut, da Stress und Stressbewältigung auf dem Plan stand.

Da ich den Rest des Tages lieber aufpassen sollte, dass ich mich nicht mehr allzusehr den Außenreizen aussetze, bleibe ich diesmal Mittags lieber im Hof und begleite die anderen nicht zum Essen holen. Nett fand ich, dass meine Mitkandidatin fragte, ob sie mir was mitbringen sollte.
Nicht eine Sekunde stellte irgendjemand in Frage wie es mir geht oder riet mir, mich zusammenzureißen. Keiner missverstand meine Ablehnung zur gemeinsamen Mittagspause oder drängte sich mir auf. Es machte ihnen auch nichts aus, dass ich anfangs recht still war und wunderten sich dann auch nicht, als ich gegen Ende der Pause wieder mit ihnen zu reden anfing.
Es ist wirklich angenehm unter Menschen, die einen verstehen und so konnte ich die Mittagszeit wirklich nutzen, um ein klein wenig die Energie wieder aufzutanken.

Für Nachmittags war diesmal ein Ausflug in den Schlosspark geplant und dort sollten wir Fotos schießen, die wir dann am nächsten Tag präsentieren sollen.
Ich fotografiere recht gern und momentan ist mir herumlaufen eh lieber als sitzen, da mein Bandscheibenvorfall gerade heute sehr schmerzt.
Dadurch, dass es mir nicht gut ging, prasselten leider die Außenreize stärker auf mich ein. Ich konnte streckenweise kaum verstehen, was die anderen sagten. Aber ein paar Bilder konnte ich machen und eins davon gefällt mit ganz besonders. Ich werde morgen fragen, ob ich es hier einstellen darf und es euch dann gegebenenfalls nachreichen.

Aber zunächst sollte es früher als sonst wieder zurückgehen Richtung Hauptbahnhof und meine Sorgen ob des Heimweges hatte der Jobcoach auch nicht vergessen. Da meine Mitkandidatin ebenfalls zum Hauptbahnhof musste, bot es sich dann allerdings an, das sie mich einfach mitnahm.
Ich habe dann zwar den früheren Zug knapp verpasst, aber ich bin heil daheim angekommen. Mit Kopfschmerzen und sehr angestrengt heute, aber um die Erfahrung reicher, in Zukunft lieber die PDF auszudrucken. Sicher ist sicher.

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in dieser Reihe:

Zu Gast bei Auticon

Erprobungswoche Auticon: Tag 1

Erprobungswoche Auticon: Tag 2

Erprobungswoche Auticon: Tag 4

Erprobungswoche Auticon: Tag 5

Ein Gespräch bei Auticon

Praktikum (erste Woche)

Praktikum (zweite Woche)

Praktikum (dritte Woche)

Praktikum (vierte Woche)

Praktikum (fünfte Woche)

Praktikum (sechste und siebte Woche)

Praktikum (achte Woche)

Erprobungswoche Auticon: Tag 2

11 Dienstag Aug 2015

Posted by maedel in Projekte/Veranstaltungen

≈ 20 Kommentare

Schlagwörter

AS, Asperger Autismus, Asperger Syndrom, ASS, Auticon, Autismus, Autismus-Spektrum-Störung, Erprobungswoche Auticon, HFA, Hochfunktionaler Autist

Oha, inzwischen hat es sich ein wenig herumgesprochen, dass ich hier versuche begleitend möglichst täglich mitzuschreiben, wie ich meine Erprobungswoche bei Auticon erlebe und nun sind manche wohl auch gespannt, was ich sonst noch so zu berichten habe.
Das setzt einen gewissen Anspruch an mich.
Ich werde dennoch einfach versuchen bei mir zu bleiben und ich kann auch nur soviel schreiben, wie ich in der Kürze der Zeit zu verarbeiten mag.
Vieles wird mit Sicherheit ungesagt bleiben, manches nicht genau genug beschrieben sein und bei manchen Dingen fehlen mir einfach die Worte um die Eindrücke so wiedergeben zu können, das sie einem einigermaßen Sinn ergeben.

Heute war ein Tag, an dem sehr viel passiert ist. Manches auch etwas durcheinander, mit vielen Unterbrechungen, vielen sehr interessanten Informationen.
Ich für meinen Teil habe viel gelernt, auch über mich, aber starten wir doch am besten ganz von vorne.

Wider Erwarten habe ich heute Nacht gar nicht gut geschlafen. Ich habe wohl den Fehler gemacht, den viele machen. Ich habe die „Arbeit“ mit nach Hause genommen, oder in dem Fall, die Erprobungswoche.
Dabei hatte mich ja gestern erst noch gefragt, wieso man kurz vor Schluss noch eine Aufgabe bekommt, mir es dann aber so erklärt, das sie eben auch sehen wollen, wie ich damit zurechtkomme, Arbeiten auch zu unterbrechen und auf den nächsten Tag zu verschieben.
Ich stelle fest, das Unterbrechen an sich ist zunächst erstmal kein Problem. Zumindest die Handlung an sich. Was mein Kopf dann noch macht, naja…das stand dann auf einem anderen Blatt.
Zumindest sollte für die nächsten Stunden ein bestimmter Unterrichtsplan mein Denken bestimmen und eben auch alle weiteren Gespräche zu Hause. Zumindest zu großen Strecken.
Viele Gedanken hatte ich mir dann noch über die Ankündigung gemacht, das wir am nächsten Tag einen Teil nach draußen verlegen wollten, in einen Park.
Mit leicht aufsteigender Panik sah ich mich schon mitten auf einer weiten, endlosen Wiese stehen, mit Bäumen rechts und links von mir, verzweifelt auf der Suche nach der U-Bahn oder irgendeinem anderen Hinweis, wie ich nach Hause kommen sollte.
Zumindest den Gedanken konnte ich irgendwann wieder insofern abschließen, das ich erstmal eh nichts daran ändern kann. Also auf die To-Do Liste für den nächsten Tag gepackt. Zwischendurch noch gedanklich am Aufsatz vom Vortag vorbeigerauscht, wo meiner Meinung nach ein wichtiger Punkt gefehlt hatte, ertappte ich mich mitten in der Nacht wieder beim Unterrichtsplan. Na toll.
Das muss ich glaube ich noch lernen 😀

Entsprechend gerädert wachte ich am nächsten Morgen pünktlich auf, jedoch voller Tatendrang.
Die Zugfahrt war diesmal wirklich unproblematisch, da inzwischen die Wege einigermaßen sicher sitzen. Ich habe diesmal sogar tatsächlich den richtigen Ausgang gewählt und so stand ich sogar etwas früher im Hof als sonst und hatte dann auch die Zeit ordentlich anzukommen.

Draußen wurde ich dann noch auf die erste Planänderung hingewiesen, das wir nun nicht mehr unten in den Räumen arbeiten würden, sondern vielmehr oben.
Ich hatte mit dem Neonlicht da unten eh so meine Schwierigkeiten, weswegen ich am Vortag auch die Sonnenbrille aufgelassen hatte. Von daher hatte ich keine Einwände, die Räumlichkeiten zu ändern und das es nicht nur mir als Autist so geht, fand ich auch beruhigend, denn der Jobcouch hatte selbst Kopfweh bekommen, nach dem Tag da unten mit diesem Licht.
Naja, mit dem Unterschied, das es bei mir höchstens 10 min gedauert hätte, um starke Kopfschmerzen zu bekommen und mir dann auch unweigerlich sämtliches an Konzentration verloren gegangen wäre. Die Kopfschmerzen hatte ich ja am Ende trotzdem, auch mit Sonnenbrille.
Vielleicht kann man so den Unterschied der Kompensationsfähigkeit besser verstehen.

Auch das Bild von einem Mädel mitten auf einer unendlichen Wiese sollte sich alsbald aus meinem Kopf verbannen, denn für heute wurde der Ausflug nach draußen gestrichen und auf morgen verlegt. Aber meine Ängste und meine Bitte um Hilfe für den Nach-Hause-Weg wurden sehr ernst genommen und sogar angeboten, mich gegebenenfalls zurück zum Bahnhof zu begleiten. Das war eine wirkliche Erleichterung für mich.

Vom Ablauf des Tages her gab es diesmal recht viele Unterbrechungen. Ähnlich wie man es vielleicht von Arbeitstagen kennt, die immer mal wieder zwischendurch durch Meetings gestört werden. Normalerweise kann ich eine kleine Anzahl von Unterbrechungen je nach Tagesform ganz gut kompensieren. Ich ärgere mich dann zwar, und manchmal muss ich dann auch wieder komplett von vorne anfangen, aber das geht dann noch. Die Unterbrechung an sich war auch sehr interessant. So berichteten uns 2 Auticon Mitarbeiter von ihrem Werdegang, ihrem Diagnoseweg und ihrem Leben vor und mit Auticon und wie sich für sie die Arbeit heute gestaltet. Welche Schwierigkeiten auftauchen können, wie es auch richtig gut laufen kann und wie man gemeinsam immer wieder nach Wegen sucht, um möglichst die richtigen Bedingungen für ein gutes Arbeiten zu schaffen. Das erfordert lernen aber auch Lernbereitschaft auf beiden Seiten. Die war eindeutig zu sehen und dabei mit einer solchen Offenheit, die mich wirklich beeindruckt hat.
Das dabei nicht immer alles glatt gehen kann ist ja klar. Wichtig für mich war, das Auticon in so einem Fall nicht davor zurückschreckt, sich auch mal auf Diskussionen mit den Autisten einzulassen und vor allem auch mal zuzuhören. Das fand ich gut.
Dennoch fing ich nach dieser erneuten Unterbrechung die Unterrichtsplanung zum dritten Mal an. Etwas mürrischer schon, mit der Sorge im Hinterkopf, das nicht mehr viel Zeit bleibt, mein Zeitmanagement völlig beim Teufel ist und ich doch nicht den ganzen Tag mit dieser einen Aufgabe verplempern kann. So kam es wie es kommen musste, das ich richtig sauer wurde, als man mich aktiv an der Fertigstellung meiner Aufgabe durch kleine Störungen hinderte. Es wären nur noch 2 Namen gewesen und weg war er, der Faden und mit diesem Gefühl ging ich dann in die Mittagspause, deutlich angesäuert.
Die allerdings war heute insgesamt entspannter als gestern. Diesmal war da keine Unsicherheit mehr darüber, ob wir Kandidaten nicht gemeinsam unsere Mittagspause verbringen würden.

Nach der Mittagspause wurde ich dann von meiner Aufgabe erlöst. Anscheinend war es ein Test. Mitunter um auch zu sehen, wann ich offen zugeben würde, das ich ein Problem habe. Gut fand ich, das mir dann im Zuge sofort Lösungsmöglichkeiten und Handlungsbeispiele erörtert wurden, wie ich in Zukunft mit solchen Situationen umgehen könnte.
Die Idee, man könnte doch ein Zeichen vorab abmachen, z.B. mit einer Markierung am PC, das signalisieren soll „jetzt bitte nicht stören“ damit solche Unterbrechungen nicht mehr vorkommen, werde ich sicher aufgreifen.
Eine Wermutstropfen ist es dennoch für mich als Perfektionistin. Ich habe die Aufgabe nicht beendet und immer noch spuckt sie mir ab und an mal durch den Kopf.
Aber ich versuche den Ratschlag des Jobcouchs anzunehmen und mich bewusst mit anderen Dingen zu beschäftigen, sodass ich besser abschalten kann.
So fing ich mit der neuen Aufgabe an, um sie eine halbe Stunde später zur Abschlussrunde wieder unterbrechen zu müssen. Aber diesmal nehme ich mir fest vor, das nicht mit nach Hause zu nehmen.

Insgesamt war es für mich heute ein anstrengender und sehr lehrreicher Tag, aber eins muss ich euch noch voller Stolz berichten, bevor ich völlig mit diesem Tag abschließen möchte.

Nachdem ich gestern noch nicht soweit war, mich in diesen Kaffeeladen zu trauen, der da so einladend am Hauptbahnhof steht mit meiner Lieblingssorte Eiskaffee im Angebot, habe ich es heute tatsächlich geschafft 😀

 photo BD678DDC-66EF-4EB3-BB4C-68B305E29C9C_zpsvecihhjc.jpg
*ganz stolz bin*

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Erprobungswoche Auticon: Tag 1

10 Montag Aug 2015

Posted by maedel in Projekte/Veranstaltungen

≈ 15 Kommentare

Schlagwörter

AS, Asperger Autismus, Asperger Syndrom, ASS, Autismus, Autismus-Spektrum-Störung, HFA, Hochfunktionaler Autist

Die Anfahrt war heute ingesamt wesentlich angenehmer als beim letzten Mal. Auch diesmal war ich teilweise unsicher, welche Ausgänge ich nehmen soll, oder ob dieser Abgang oder jener Aufgang der richtige für mich sein sollte und auch dieses Mal sollte ich den gleichen falschen Weg wählen wie beim letzten Mal, aber zumindest hatte ich die grundlegenden Bilder drin. Ich wusste wo ich mich grundsätzlich hinwenden musste und so war meine Ankunft sicherlich wesentlich entspannter.
Das wird jetzt sicher mit jedem Mal leichter, und vielleicht traue ich mir auch irgendwann einen Abstecher zu, da ist ein bestimmter Kaffeeladen auf dem Bahnhof, den ich extrem gerne mag, aber noch ist es nicht soweit.
Nur mal so für mich morgen als Erinnerung oder für nachfolgende, die zufällig auch mal mit der U1 anreisen. Es ist der Ausgang Rotkreuzplatz :). Nicht die andere Seite.

Also Welcome back Auticon, da bin jetzt ich tatsächlich wieder hier. Ich freue mich.

Wie es hier für mich weiter geht und wie ich persönlich diese Erprobungswoche erlebe, mag ich euch hier begleitend aufschreiben. Zum einem, da es meine ganz persönliche Art ist, Erlebtes zu verarbeiten, zum anderem soll es aber auch ein kleiner Einblick sein und anderen vielleicht Mut machen, sich ebenfalls mal bei Auticon zu bewerben.
Denn gerade das Drumherum, die Angst vor dem Unbekannten, kann manchmal schon hinderlich sein.
Dabei gilt: Wie ich diese Tage hier meistere und empfinde, ist mein ganz eigenes Empfinden und Erleben und kann ganz sicher nicht als allgemeingültig angesehen werden.

Zunächst mal möchte ich auch noch lobenswert erwähnen, das der grobe Ablauf der Erprobungswoche bereits im Vorfeld per Email kommuniziert wurde, so dass ich mich in etwa auf die kommenden Tage schon vorbereiten konnte. Manche Punkte sind in sich noch offen gestaltet, aber der Rahmen steht soweit und bisher gab es auch noch keinerlei grobe Abweichungen.

Dennoch war es für mich eine durchwachte Nacht, in der ich im Vorfeld immer wieder viele Möglichkeiten durchgegangen bin, was denn heute alles passieren würde und was da auf mich zukommt. So kann man vielleicht verstehen, dass ich schon heute Morgen sehr unruhig, aufgeregt und müde in den Tag gestartet bin.

Das einzig schwierige für mich war die Mittagspause. Da ich wirklich orientierungslos und daher schnell hilflos in für mich fremden Städten bin, war es schon ein bisschen, aber nur ein bisschen gemein 😉 uns da ganz allein rauszuschicken in die Großstadt und bis auf den Umstand, das ich dann einfach mitgetrottet bin und gehofft habe, danach auch wieder irgendwie zurückzukommen, haben wir das eigentlich ganz gut gemeistert, wir Kandidaten gemeinsam. Da soll nochmal einer sagen, wir Autisten wären nicht Teamfähig…Nur ein Scherz 😉

Lustig war, aber das ist eine Eigenart von mir, dass ich mal wieder nicht einfach den anderen in eine Metzgerei hinterher laufen konnte, sondern einfach erstmal draußen stehenblieb um erstmal zu sondieren was da drin eigentlich los ist, wieviele Leute und wo man sich da wohl am besten hinstellen soll. Irgendwann bin ich dann doch hinterher und man hat dann sogar noch auf mich gewartet. Alles gut 😉 Konnte sie ja nicht wissen, dass ich bei sowas ein riesen Problem mit habe.

Auf die einzelnen Aufgaben und Tagesabläufe will ich gar nicht so sehr eingehen an dieser Stelle. Nur soviel, das es wirklich nicht schlimm ist, wie mir auch kurz vor Fahrtantritt zugesichert wurde per FB von jemanden, der selbiges auch schonmal mitgemacht hat.
Die Aufregung war an der Stelle eher umsonst, da hatte er recht.
Es geht wirklich mehr um ein allgemeines Kennenlernen, ein Abtasten meiner Fähigkeiten, Wünsche, Fertigkeiten und Stärken und was sonst noch so von Belang wäre, was für einen Arbeitgeber, gerade wenn er richtig individuell auf mich und meine Besonderheiten eigenen will, sicher gut zu wissen ist. Ich hatte auch kein Problem damit, diese Dinge preiszugeben. In diesem Falle ist es ja tatsächlich so und auch gewollt, dass ich so sein kann wie ich bin und meine vermeintlichen Schwächen tatsächlich mal als Stärken gewertet werden können. Ein ganz neues Gefühl. Und das erste Mal habe ich auch nicht den Eindruck, dass es ein Fehler wäre einem Arbeitgeber das alles zu erzählen.

Ich frage mich eh schon sehr lange, ob dieses zurückhalten solcher Informationen für mich nicht immer schon schlechter war. Aber ich bin ja lernfähig und vielleicht geht es auch wirklich mal anders.
Ich kann euch auch stolz berichten, dass ich inzwischen sogar meinem Arbeitsamt von meiner Diagnose berichtet habe und die haben es zunächst falsch aber besser aufgenommen als ich es dachte.
Zwar ist da noch ein aufklärendes Gespräch fällig, aber dazu werde ich mir Hilfe mitnehmen und dann wird das schon.

So langsam lösen sich alle meine Ängste und ich sehe da eine wirkliche Chance für mich in einem Traumjob zu arbeiten, der genau das bietet was ich gern mache und gut kann und wo ich sein kann wie ich bin.
Wo ich glänzen kann.

So gehe ich nun sehr müde, aber zufrieden nach einem Platsch in den Pool (die Zugfahrt war sehr unangenehm wegen der Hitze) bald ins Bett und ich denke, heute kann ich besser schlafen.

Ich bin gespannt auf morgen.

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Rücken oder die Orthopädie und ich die zweite

09 Sonntag Aug 2015

Posted by maedel in mein Autismus

≈ 8 Kommentare

Zur Zeit habe ich starke Schmerzen durch einen sequestierten Bandscheibenvorfall, der ausnahmsweise noch so viel Nerv übrig gelassen hat, das zumindest meine Funktion nicht „zu sehr“ beeintächtigt ist.

Ich hatte ja schon seit Jahren Schwierigkeiten und immer schon erwartet, das irgendwann der große Krach kommen muss.

Allerdings war dieser Zeitpunkt der denkbar schlechteste und ich hatte auch nicht damit gerechnet, das man mich mit diese Schmerzen einfach mehr oder minder stehen lässt.

Wieviel Schmerz rechtfertigt eine OP? 

Schmerzen trotz Opiat + Ibu 800 wohl nicht. Dabei geht es mir nichtmal um die OP an sich. Muss nicht unbedingt sein. Aber diese Schmerzen sind teilweise nicht zu ertragen und eigentlich will ich nur, das es einfach nur aufhört.

Warum der Zeitpunkt so schlecht ist?

Morgen beginnt meine Probewoche bei Autocon und versucht mir erst gar nicht das auszureden.

Das einzige was mich davon abhalten kann, wäre eine OP, ansonsten werde ich sogar dahin kriechen, wenn es sein muss 😉

Verzeiht mir, wenn ich vor lauter AUA nicht soviel schreiben mag. Ich werde dennoch versuchen euch von der Probewoche zu berichten. 

Zumindest ist momentan eine OP für Ende August geplant, sollten die Schmerzen nicht nachlassen. 

siehe auch „Die Orthopädie und ich„

"Autismus ist nichts Erstrebenswertes, nicht heilbar und es ist ein Leben, das mich jeden Tag aufs neue fordert, in einer Gesellschaft zu bestehen, die nicht autistengerecht ist. Es ist mein Leben und nicht nur eine Diagnose." (Zitat Mädel)
"ABA ist das Lernen von absolutem Gehorsam ohne das Hinterfragen der Autoritätsperson" (Zitat Mädel)

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