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~ Ich bin Asperger Autistin und hier sollen meine Gedanken Platz finden.

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Monatsarchiv: Februar 2013

„ob du behindert bist hab ich dich gefragt“

27 Mittwoch Feb 2013

Posted by maedel in mein Autismus

≈ 5 Kommentare

Bin heute über das hier gestolpert.

Eine Seite die „ob du behindert bist hab ich dich gefragt“ heisst…

Mein erster Impuls war folgendes zu antworten:

ob du behindert bist hab ich gefragt

Wenn Hunde etwas angestellt haben, sieht man es ihnen meist schon am Reue-Blick an. 😀

Hundebesitzer wissen, was ich meine. 😀

ja…bin ich…aber angestellt habe ich deswegen noch nie was und Reue würdest du mir dadurch auch nicht ansehen…
Darunter, das man vielleicht überlegen sollte wie man mit dem Begriff Behinderung umgeht

Dann wies man mich auf die Info der Seite hin wo steht:

Info

Jeden Tag witzige Bilder und Videos! Wir machen uns nicht über Menschen mit einer Behinderung lustig und wollen den Menschen, die die größten Hürden in Ihrem Leben zu meistern haben, sicher nicht auf die Füße treten!
Beschreibung
Jeden Tag witzige Bilder und Videos! Wir machen uns nicht über Menschen mit einer Behinderung lustig und wollen den Menschen, die die größten Hürden in Ihrem Leben zu meistern haben, sicher nicht auf die Füße treten! Im Gegenteil, solltest du eine Gemeinnützige Organisation leiten, scheue dich nicht uns zu kontaktieren. Sollte uns diese Organisation „zusagen“, werden wir dich mit Werbung für dieseunterstützen.
Wenn du dich auf die Füße getreten fühlst, bitten wir um Entschuldigung.

Hier wird ein anderes Verhalten mit Behinderung gleichgesetzt. Das heisst, wer sich anders verhält oder nicht der Norm entspricht ist behindert. Das ganze wird mehr oder weniger ins lächerliche gezogen und hat eine leicht beleidigende Note. Dann wird sich dafür entschuldigt und angeboten, FALLS man einer Organisation für Behinderte Menschen hat, das diese dort unterstützt wird. Das ist ähnlich wie du bist doof, aber sorry…fühl dich deswegen nicht beleidigt sondern freu dich das du sogar was dafür kriegen kannst.

Netter Versuch (Ironie off)

Routinen…oder lass mich mal so machen wie ich es brauche!

24 Sonntag Feb 2013

Posted by maedel in mein Autismus

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Schlagwörter

AS, Asperger, Asperger Autismus, Asperger Syndrom, ASS, Autismus, Autismus-Spektrum-Störung, Hochfunktionaler Autist

Ich habe einige sehr stark ausgeprägte Routinen, andere sind da etwas lockerer. Alle haben sie aber eines gemeinsam. Sie geben mir Sicherheit und sie helfen mir meinen Alltag zu bewältigen.

Manche sind zeitlich gebunden, andere in sich starr vom Ablauf her aber flexibel in der Zeit einsetzbar.

Meine stärkste Routine (das putzen der Küche) ist gleichzeitig eine die mich beruhigen kann wenn ich sehr unruhig sein sollte. Diese ist so stark automatisiert, das man schon die Bewegungsabläufe als stereotyp betrachten kann. Ich könnte sie blind ausführen und demnach auch, wenn ich mit den Gedanken eigentlich ganz woanders bin und ordnen muss.

Schwierig wird es dann, wenn man mich im Ablauf stört oder wenn etwas nicht da steht wo es soll.
Beispielsweise beim Kochen ist es ganz wichtig das alle Utensilien die dazu benötigt werden an ihrem Platz stehen. Da ich schlecht Dinge gleichzeitig erledigen kann, habe ich mit der Zeit für die Gerichte die ich koche Routinen entwickelt. Da ist alles optimal aufeinander abgestimmt, damit das Essen kochen dennoch nicht ewig dauert und alles einigermaßen gleichzeitig fertig ist.
Würden die Sachen nicht alle an seinem Platz stehen, dann wäre mein Ablauf gestört. Es wäre für mich dann anstrengend bis fast unmöglich weiter zu machen. Da nun alles bewusst ablaufen muss, ich so aus dem Takt komme und eben die Abläufe nicht mehr stimmen. Dadurch werde ich sehr langsam. Außerdem müsste ich erst besagte Zutat finden, was sich meist als nicht leicht herausstellt.
Ich hätte also wieder die Situation, das die Nudeln kalt wären, die Soße verkocht und das Fleisch noch lange nicht fertig.
Das erklärt übrigens auch warum ich immer nur die gleichen Gerichte koche. Ich habe ein gewissen Repertoire an Gerichten. Sie verändern sich nie und werden immer in derselben Konstellation gekocht. Neues kommt selten dazu und wenn dann nur mit viel geplanter Zeit.

Das Kochen an sich hat starre Abläufe, ist aber nicht zeitlich gebunden…dafür aber beispielsweise abhängig von der Vorarbeit.
So muss die Küche geputzt sein bevor ich kochen kann und nach dem Kochen wird wieder geputzt.

Andere Routinen haben bei mir ein bestimmtes Zeitfenster. Z.B. gehe ich immer nur Dienstags, Donnerstags und Samstags einkaufen, und zwar so das ich um 10 im Laden bin. Außer der Reihe einkaufen gestaltet sich so schwer.

Nun, die Frage stellt sich warum das so ist. Könnte man doch einfach weiter machen wenn man gestört wird oder an einem anderen Tag gehen..aber das geht nicht so einfach. Tatsächlich es es so, dass dann alles bewusst abläuft. Das verlangsamt und strengt an. Man kann es sich so vorstellen, wie wenn man eine Arbeit nach einem bestimmten Protokoll ausführt. Wenn man die Arbeit und das Protokoll gut kennt läuft das fast wie von selbst ab, also automatisch. Wenn man allerdings eine Arbeit und ein Protokoll vor sich hat das einem unbekannt ist muss man sich sehr anstrengen und konzentrieren um alle Schritte auszuführen und nichts zu vergessen.
Manchmal ist es dann tatsächlich besser die Situation zu beenden und die Routine nach einiger Zeit neu zu starten. Was aber den Tagesablauf durcheinander bringen kann und einem viel Zeit kostet.

Es ist übrigens recht verschieden wie ausgeprägt manche Routinen sind. Auch von Autist zu Autist. Manche sind da starrer manche weniger.

Aber alle haben sie eins gemeinsam, sie geben uns Sicherheit und helfen unseren Alltag zu bewältigen 🙂

22 Freitag Feb 2013

Posted by maedel in mein Autismus

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Ich freu mich darauf!

Ich bin Autistin - Asperger-Syndrom bei Frauen

LogoBTT

Das Programm der Blogger-Themen-Tage vom 01. bis 03. März 2013 ist jetzt online. Teilnehmende BloggerInnen können dort ihren Veröffentlichungstermin entnehmen. Änderungen sind vorbehalten und werden bei Bedarf täglich aktualisiert. Die Links zu den einzelnen Blogbeiträgen werden am jeweiligen Veranstaltungstag eingefügt.
Das Programm beginnt jeden Tag um 12 Uhr und endet zwischen 20.30 Uhr und 21.30 Uhr.

Freitag 01. März 2013

Samstag 02. März 2013

Sonntag 03. März 2013

Weitere Informationen können nach wie vor dem Blog „Quergedachtes“ entnommen werden.

Ursprünglichen Post anzeigen

Mama, sag was

18 Montag Feb 2013

Posted by maedel in mein Autismus

≈ 3 Kommentare

Schlagwörter

Asperger Syndrom, Autismus, Autismus-Spektrum-Störung

ich bin innerlich erstarrt. Das war zuviel. Mir tut alles weh…Meine Kleidung, ein Stromschauder nach dem anderen jagt durch meinen Körper. Das Licht…mein Kopf tut so weh…

ich will das es aufhört

Ich funktioniere aber das sprechen fällt so schwer. Meine Tochter weint: „Mama, sag was“

Ich bin verstummt, taub, völlig leer.

Alles ist plötzlich anders und meine Gedanken rasen.

Autismus als Ausrede für schlechtes Verhalten?

17 Sonntag Feb 2013

Posted by maedel in mein Autismus

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Schlagwörter

AS, Asperger, Asperger Autismus, Asperger Syndrom, ASS, Autismus, Autismus-Spektrum-Störung, Hochfunktionaler Autist

Ich frage mich wirklich ob das so richtig ist. Wie Sabine Kiefner in ihrem Blog schon schrieb, ist jeder für sich selber verantwortlich wie er seinen Autismus für sich sieht. Für mich ist mein AS keine Entschuldigung, allenfalls eine Erklärung für manche Dinge.

Durch meine direkte Art sage ich oft was ich denke und meine ohne an die Konsequenzen zu denken. Genauso verwende ich selten Höflichkeitsfloskeln, sondern sage es so wie ich meine ohne „durch die Blume“ zu reden.

Das kann durchaus verletzend wirken obwohl das so nicht gemeint ist und eben nur meine Meinung oder das was ich dazu denke darstellt.

Mit manchen Dingen kann ich auch nicht so gut umgehen und dann sag ich halt was dazu.

Wenn sich allerdings jemand dadurch verletzt fühlt und ich bekomme das dann mit, dann tut mir das ehrlich leid. Denn das wollte ich nicht.

Ich wollte nur meine Meinung kundtun oder das tun was ich am besten kann, aber verletzten wollte ich nicht. Dann bin ich auch so ehrlich und entschuldige mich dafür aufrichtig. Auch wenn ich die Meinung dafür nicht zurücknehmen kann, die habe ich ja trotzdem. Aber wie ich es gesagt habe oder das sich jemand dadurch verletzt fühlt. Das tut mir wirklich leid.

Genauso verhält es sich mit meinem Verhalten in einem Overload oder wenn ich überreizt bin. Ich kann zwar in dem Moment nichts dafür. Aber es tut mir meist im Nachhinein sehr leid das ich Menschen und vor allem meinen Kindern manchmal mit meinem Verhalten verletzte und sie von mir stoße. Gerade wenn ich dann niemanden an mir ertragen kann und sie mich nicht kuscheln dürfen.

Mir tut es auch leid wenn ich sie Trost brauchten und ich es nicht bemerkt habe. Meist registriere ich es spätestens dann wenn sie sich an anderer Stelle Trost suchen.

Ich gehe langsam dazu über den Kinder von vornherein zu erklären: „Das ist heute ein schlechter Tag. Mama kann nicht so wie sie gerne möchte. Es ist alles zu viel und zu laut“.

Ich hoffe so einfach, das sie es verstehen, auch wenn es trotzdem nicht immer leicht ist. Ich erkläre auch manchmal, warum ich so reagiere wie ich reagiere und es bewirkt auch etwas. Denn immer mehr gehen sie dazu über mir einfach zu sagen wenn was passiert ist. Weil ich dann oft besser reagieren kann.

Es gibt allerdings Menschen, die AS als Entschuldigung vor sich herschieben. Um ihr schlechtes Verhalten zu rechtfertigen. Statt einer Entschuldigung oder wenigstens einem Eingeständnis hört man dann nur das man ja nichts dafür kann wenn man so reagiert wie man reagiert. Das mag sein. Aber wenn es einem bewusst wird, indem es einem gesagt wird. Gerade dann muss man doch auch eingestehen können einen Fehler gemacht zu haben.

AS heisst ja nicht das man jemanden verletzen will. Es passiert halt manchmal und doch ist man trotz seinem Autismus ein Mensch.

Nur weil man autistisch ist steht man nicht über den Dingen, den Gepflogenheiten die mit den Jahren zur Konvention einer friedlichen Co-Existenz geworden sind.

Das ist auch etwas das ich meinen Kindern versuche beizubringen und auch vorzuleben.

Das keine Diagnose der Welt eine Entschuldigung für schlechtes Verhalten ist, allenfalls eine Erklärung.

Autismus als Schlagwort in der Presse

15 Freitag Feb 2013

Posted by maedel in mein Autismus

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

AS, Asperger, Asperger Autismus, Asperger Syndrom, ASS, Autismus, Autismus-Spektrum-Störung, Hochfunktionaler Autist

Ich muss da doch mal was dazu schreiben, obwohl ich sicher nicht so viel Ahnung davon habe wie anderen auf dem Gebiet.

Ich bin entsetzt …

über die Medien, wie sie das Wort „Autismus“ missbrauchen und sinnentfremden. Da kämpfe ich darum, dass Autismus besser verstanden wird und bin inzwischen tatsächlich fast froh, das nur wenige davon wissen, das wir (mein Sohn und ich) autistisch sind. Vor allem weil man seit einiger Zeit immer wieder im Zusammenhang mit den Zeitungsartikeln Geschichten hört und liest, wo Autisten oder Mütter von Autisten angesprochen werden, dass ihre Kinder doch in eine Therapie gehören…wir wären ja gemeingefährlich :-O

Bei einem Gespräch in der Schule sagte mal der dortige Schulpsychologe einen Satz, dem ich leider immer mehr wahres zusprechen muss, was eigentlich sehr traurig ist:

„die Welt ist noch nicht bereit für den Autismus“

Aber ist das wirklich so? „Wehret den Anfängen“ heisst es doch. Wenn wir jetzt nicht gegenhalten und uns wehren, das Autismus derart sprachlich missbraucht wird von der Journaille, dann verfestigt sich das immer mehr. Auch im Sprachgebrauch der Bevölkerung.

Was dann?

Das fängt ja schon damit an, dass mein Sohn in ein Sozialtraining soll, weil er so empfindlich reagiert auf das Mobbing seiner Mitschüler (die meinen das doch nicht böse). Das aber gerade die Kinder, die andere (vermeintlich schwächere) niedermachen in Schutz genommen werden, sagt sehr viel über ein Schulsystem und auch über die Gesellschaft aus in der wir leben.

Das autistische Kinder teilweise sogar als Störfaktor in einer Klasse gesehen werden, so das selbst der Schulpsychologe davon abrät bekannt werden zu lassen, dass sich da ein autistisches Kind in der Klasse befindet, mehr als bedenklich.

Da wird von der Angst der anderen Eltern berichtet, dass dieses Kind doch eine potenzielle Gefahr darstellt. Jetzt ohne Witz, das war mal Thema an einem Elternabend.

Bei sowas gehen selbst mir die Argumente aus.

Mag sein, dass ich nicht so viel politisch und  rhetorisch korrektes zu dem Thema beitragen kann…

aber ich spreche hier als selbst Betroffene und vor allem als Mutter eines Autisten:

Bitte hört damit auf!

Blogger-Themen-Tage

08 Freitag Feb 2013

Posted by maedel in mein Autismus

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Blogger-Themen-Tage.

Baldiger Termin

05 Dienstag Feb 2013

Posted by maedel in mein Autismus

≈ 3 Kommentare

Schlagwörter

AS, Asperger, Asperger Autismus, Asperger Syndrom, ASS, Autismus, Autismus-Spektrum-Störung, Hochfunktionaler Autist

Baldiger Termin oder wie wichtige Gespräche verlaufen können.

Er ist bald und ich stecke mitten in der Planung. Da wird genau die Route festgelegt. Parkmöglichkeiten gesucht und nach chronologischer Reihenfolge sortiert. Alternativ nach Bahnverbindungen gegoogelt, es könnte ja was schief gehen. Alles wird 3-4 mal gecheckt. Es muss ja wirklich alles passen.

Solche Gespräche sind schwer für mich. Man muss auf so vieles achten. Muss dem Verlauf folgen, alles richtig verstehen. Sich selbst einschätzen können und das in einem Sekundenbruchteil. Da ich das sehr schwer kann und es mir Schwierigkeiten bereitet mein Innerstes in Worte zu fassen, mache ich mir im Vorfeld viele Gedanken.

Der Gesprächsverlauf wird geplant. Verschiedene Verläufe, Varianten, sowie Frage- und Antwort-Möglichkeiten. Dazu werden verschiedene Aufschriebe angefertigt. Sollte ich verstummen, dann kann ich immer noch auf diese verweisen. Sie sind mein Sicherheitsanker. Außerdem kann ich mich schriftlich wesentlich besser ausdrücken und mein inneres beschreiben als verbal.

Manche sagen, ich übertreibe. Aber ich kann da nicht anders. Ich brauche diese Sicherheit.

Gerade bei wichtigen Gesprächen halte ich mich am Funktionieren. Das erfordert sehr viel Konzentration und Kraft, da ich ständig mitdenken muss. Wie war das gemeint, welche Situation könnte da passen. Man kann es sich so vorstellen, dass ich stetig während des Gesprächs auf einen Fundus aus Erfahrungen und Vorabüberlegungen greife.

Irgendwann  ist die Kraft nahezu aufgebraucht. Ich beginne dann Unsinn zu reden. Ich entwickle an der Stelle schon oft einen Tunnelblick und nehme vieles um mich herum nicht mehr wahr.

Ich versuche mir zu helfen indem ich dann Dinge aus meinem Gesprächsfundus nehme, die mit der tatsächlichen Tatsache nicht mehr viel zu tun haben und auch oft nicht wirklich in den Gesprächsverlauf oder in mein Leben passen.

Irgendwann verstumme ich und spätestens dann brauche ich Hilfe.

Nachtrag zum telefonieren:

Ähnliche Vorgehensweise wende ich auch an um Telefonate zu planen. Dennoch ist die Durchführung etwas schwieriger. Ich versuche mal zu erklären warum ich an sich nicht gern telefoniere. Ich habe so oft schlechte Erfahrungen beim telefonieren gemacht, dass ich da irgendwann eine Angst entwickelt habe.

Manchmal ist telefonieren möglich, vor allem wenn ich die Person gut kenne und sie mich. Wenn ich davon ausgehen kann, dass die Person ein Schweigen meinerseits nicht übel nimmt. Ich bin nicht fähig Smalltalk zu halten. Gibt man mir jedoch ein Thema in dem ich sicher bin, dann kann ich plappern ohne Ende. Auf die Gefahr hin, das die andere Person nicht mehr zu Wort kommt 😀

Auch ein Problem sind die Umgebungsgeräusche.
Ich höre ja alles. Beim telefonieren dann eben auch sämtliche Geräusche die bei der angerufenen Person herrschen. Zusätzlich meine. Es kommt dann häufig vor, dass ich die Person am Telefon gar nicht verstehe.
Manche sagen, man muss sich doch dann nur auf den Anrufer konzentrieren und alles andere ausblenden. Aber genau das kann ich nicht. Das kann AS nicht. In einem Gespräch face to face kann ich mir so behelfen, dass ich die Lippen begleitend lese. Aber wie soll das am Telefon gehen? Außerdem kostet es Kraft und lange aufrecht erhalten kann ich das nicht.
Es kommt auch stark darauf an ob ich mich auf das Gespräch vorbereiten konnte und mit wem ich telefoniere. Bei Fremden fällt es mir wesentlich schwerer. Bei wichtigen Anrufen ist mir im Vorfeld immer übel.
Außerdem ist es abhängig von der Tagesform. Es gibt Momente, da telefoniere ich sogar gerne. Vor allem mit manchen Personen. Aber es gibt auch Momente, da würde ich nicht mal an das Telefon gehen, wenn es nach mir ginge.
Der wichtigste Grund für mich und da kann ich nur von mir sprechen, wobei das schon viele Autisten berichtet hatten, ist das verstummen.
Wenn ein Gespräch nicht planmäßig verläuft komme ich aus dem Konzept und dann sage ich gar nichts mehr. Das kann in manchen Situationen sehr unpassend sein.
Es gibt nur wenige Menschen mit denen ich auch ohne bewussten Plan telefonieren kann. Weil ich ihre Reaktionen und Gesprächsverläufe besser einschätzen kann, da ich sie sehr gut kenne.

Verstanden werden

03 Sonntag Feb 2013

Posted by maedel in mein Autismus

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

AS, Asperger, Asperger Autismus, Asperger Syndrom, ASS, Autismus, Autismus-Spektrum-Störung, Verstanden werden, Verständnis, verstehen

Für mich ein großes Thema.

Viele fragen mich warum ich so wenig schreibe. Warum ich selten Dinge von mir und meinem inneren preisgebe. Obwohl ich ja immer sage, dass ich mich im schreiben wesentlich besser ausdrücken kann als real.

Es liegt an der Angst nicht verstanden zu werden. Den Satz, das kenne ich aber auch oder das haben viele, kann ich mittlerweile nicht mehr lesen/hören.

Ich habe das Gefühl schon seit ich denken kann. In einem Blog habe ich etwas über Mitgefühl gelesen, das ich so in vielen Punkten auch empfinde Realitätsfilter Mitgefühl.
Dort steht auch ein Passus darüber, dass Autisten Gefühle selten oder gar nicht nach außen tragen, meist missverständlich und vor allem das sie sich erst selber im klaren sein müssen, was andere oder in meinem Fall ich selber da eigentlich empfinde.
Was mich aber auf die Frage brachte warum ich so missverstanden werde.

Liegt es wirklich daran, dass ich Gefühle nicht nach außen transportiere?
Aber warum geschieht das dann auch schriftlich. Wo man mich doch gar nicht sehen kann?

Real werde ich als gefühlskalt bezeichnet. Als distanziert, zurückhaltend und unsicher.
Nun, gefühlskalt bin ich nicht. Ich habe manchmal Probleme damit Gefühle nach aussen zu transportieren. Manchmal werde ich von Gefühlen überschwemmt, weiss nicht wohin mit ihnen und muss alles erstmal ordnen. Dazu muss ich vermehrt den Blick nach innen richten.
Auch wurde mir desöfteren gesagt, dass meine Mimik nicht zum gesagten passt. Gerade beim Arzt ist es z.B. schwierig zu vermitteln wie krank man sich fühlt, wenn man es mir doch gar nicht ansieht.
Die Distanziertheit liegt eher an meiner Abneigung vor Berührungen. Gerade bei fremden Personen ist diese sehr ausgeprägt und stuft sich immer mehr ab je vertrauter mir ein Mensch ist. Aber auch bei Vertrauten habe ich da meine Grenzen. Es gibt Tage da geht es besser und es gibt Tage, da ertrage ich noch nicht mal das umstreifen meiner Beine von meiner Katze.
Zurückhaltend und unsicher. Ja, das bin ich oft….Allerdings aus anderen Gründen wie oft vermutet. Zurückhaltend, weil ich über vieles erstmal nachdenken muss. Nicht jede Situation erschliesst sich mir sofort und manchmal sind andere schon viel weiter und ich analysiere immer noch die erste. Das lässt mich auch unsicher werden. Gerade im realen Leben während eines Gesprächs fehlt mir oft die Zeit dazu. Schriftlich kann ich mir da mehr Zeit geben. Auch sind viele im schriftlichen mehr gezwungen ihre Gefühle aufzuschreiben. Man kann nunmal den Gesprächspartner nicht sehen und daher auch nicht die üblichen nonverbalen Signale senden.

Nun, aber warum werde ich nicht verstanden. Selbst wenn ich versuche erklärend vorzugehen wie es in mir aussieht?
Ich denke abschließend nicht, das es nur an dem Transport nach aussen liegt. Vielmehr ist es meine besondere Sichtweise, mein Denken…Wie ich meine Umwelt wahrnehme und sie mich, spielt natürlich eine große Rolle, aber ist nicht die Lösung meiner anfänglichen Frage.
Ich schreibe wieder, aber mehr unter den Autisten. Sie verstehen mich wesentlich besser als NT´s.
Es wäre nur interessant herauszufinden, wie ich das auch dem ein oder anderen NT vermitteln kann.

Etwas zu mir

02 Samstag Feb 2013

Posted by maedel in mein Autismus

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Ich bin 36 Jahre alt und wurde mit 36 auf Asperger Syndrom diagnostiziert.

Das ich „anders denke, wahrnehme und fühle“ ist mir schon früh aufgefallen. Ich hatte mein Leben lang nach einem Grund gesucht. Von Autismus habe ich erst erfahren, als der Verdacht  bei meinem Sohn aufkam. Bis dahin hatte ich von Autismus das allgemeine Bild, den Medien so gerne vermitteln.

Wie facettenreich Autismus eigentlich ist und wie verschieden sich die Auswirkungen darstellen wurde mir erst bewusst, als ich mich anfing mit dem Thema zu beschäftigen. Genau darüber möchte ich hier schreiben. Über meinen individuellen Autismus. Meine Facetten. Über mich 🙂

Anlässlich der Blogger-Themen-Tage eröffne ich diesen Blog. Überlegt habe ich mir das schon lange. Ich denke, es ist ein guter Anfang.

Bis dann!

"Autismus ist nichts Erstrebenswertes, nicht heilbar und es ist ein Leben, das mich jeden Tag aufs neue fordert, in einer Gesellschaft zu bestehen, die nicht autistengerecht ist. Es ist mein Leben und nicht nur eine Diagnose." (Zitat Mädel)
"ABA ist das Lernen von absolutem Gehorsam ohne das Hinterfragen der Autoritätsperson" (Zitat Mädel)

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