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~ Ich bin Asperger Autistin und hier sollen meine Gedanken Platz finden.

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Schlagwort-Archiv: Umzug

„Du hast das wichtigste vergessen einzupacken….dich“

21 Donnerstag Aug 2014

Posted by maedel in mein Autismus

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AS, Asperger Autismus, Asperger Syndrom, ASS, Autismus, Autismus-Spektrum-Störung, HFA, Hochfunktionaler Autist, Umzug

sagte mein Mitbewohner und damit trifft dieser es ziemlich gut.

Nun leben wir in einem Haus, etwa 300 km weg von meiner alten Heimat, zusammen mit Mitbewohner und seinem autistischen Sohn.
Da ich Mitbewohner hier eh nicht mehr heraushalten kann, wollte ich ihn hier mal gebührend einführen, was ich somit getan habe 😉
Mitbewohners Person ist übrigens synonym mit „einem Freund“ den ich öfters schon im Blog erwähnt habe.

Ich bin angekommen und doch wieder nicht.

Irgendwie lebe ich gerade zwischen zwei Welten. Die alte und die neue. Es ist ungeheuer anstrengend.
Gerade weil so vieles zu tun ist und ich am liebsten einfach loslegen würde. Wenn es denn mal so einfach wäre.
Nun sehe ich an allen Ecken, was zu machen ist und doch stehe ich nur hilflos da und rühre mich nicht. Dabei würde ich so gerne zumindest irgendeine Ordnung wieder herstellen.
Hier herrscht noch das reine Chaos.
Normal plane ich alles bis ins kleinste Detail und auch wenn das länger dauert, so kann ich dann loslegen und das teilweise in einer enormen Geschwindigkeit. Nur will mir das derzeit nicht gelingen.
Selbst wenn ich einen Ablauf vorgeplant habe, gerate ich aus verschiedenen Gründen immer wieder ins stocken und weiß dann nicht mehr weiter.
Schaffe ich eine Aufgabe tatsächlich mal durch, dann stehe ich danach völlig planlos einfach da. Normal müsste ich doch einfach nur weiter machen. Genug zu tun wäre ja.

Aber mein Kopf ist leer und es fällt mir immer schwerer meine Gedanken zu fassen.
Mir fehlen meine Bilder.
Normal hatte ich immer alles genau im Kopf, was ich an Sachen habe und wohin sie gehören. Aber diese Bilder, die ich habe, sind nicht ohne weiteres übertragbar, weil hier alles anders steht, und schon wieder bin ich auf genaue Anweisungen angewiesen.
Beispielsweise ist mein Wohnzimmerschrank nun unser Esszimmerschrank und somit wird der auch ganz anders gefüllt. Eigentlich müsste ich mich jetzt eine Weile hinsetzten und in Ruhe planen, aber dazu fehlt mir der Überblick, da hier gerade 2 komplette Haushalte aufeinander prallen.

Mitbewohner tut alles was er kann, aber zerreissen kann sich dieser auch nicht und vor allem wäre da auch keine Zeit um mich „an die Hand“ zu nehmen.
Irgendwie hatte ich nicht damit gerechnet, das es mich so sehr aus der Bahn werfen würde. Ich hatte zwar eine gewisse Planlosigkeit angenommen und das es länger dauern würde, bis ich richtig ankomme. Aber das ohne Anweisungen momentan gar nichts geht, eine solche Situation hatte ich schon sehr lange nicht mehr.
Bin ich wirklich so sehr auf Anweisungen, Pläne, etc angewiesen? So wenig selbstständig?
Ich fühle mich als Last, obwohl ich irgendwo weiß, das es vermutlich nicht stimmt. Wahrscheinlich ist es auch nur mal wieder mein eigener Anspruch, mein eigener Perfektionismus.
Es ist auch nicht so, das ich gar nichts mache, aber es kommt mir so wenig vor.
Irgendwie, als werde ich dem Chaos nicht Herr und dabei können wir alle kaum etwas dafür.
Ich tu mein bestes, um das alles zu überspielen, aber wie man am Eingangssatz schon lesen kann, gelingt mir das nicht besonders gut.

Wenn ich doch zumindest das drumherum abnehmen könnte. Den Rücken frei halten. Essen für die Woche planen, einkaufen, so das Mitbewohner nicht alles allein machen müsste. Aber ich weiß noch nichtmal was morgen auf dem Speiseplan stehen könnte, wenn man es mir nicht vorgeben würde. Geschweige denn, das ich mich trauen würde einzukaufen. Ich kenne den Laden nicht, weiß nicht was ich kaufen soll, wo es dort steht. Dadurch könnte ich nichtmal einen Einkaufszettel schreiben.
Nächste Woche fange ich wieder an zu arbeiten und bislang weiß ich nichtmal wohin ich meine Arbeitssachen hinstellen soll.
Eigentlich müsste ich sie nur hochholen, einräumen, den Tisch aufbauen, Rechner aufstellen…schon ist stopp. Wohin einräumen, wo den Tisch aufstellen und was mache ich mit den Sachen, die da rumstehen. Wo stelle ich den Drucker auf und wie komme ich an den Rollcontainer, wenn doch allerhand davor steht.
Ich mag Mitbewohner das nicht auch noch fragen.
Er hat so schon genug zu tun.

Selbst diesen Blog zu schreiben bereitet mir ein schlechtes Gewissen, denn eigentlich sollte ich hier nicht herumsitzen und lieber irgendwas tun. Irgendwas. Irgendwie. So schwer kann das doch nicht sein.

Und so überlege ich weiter, und das trotz das ich mittlerweile Kopfweh habe.

Der perfekte Umzug

03 Sonntag Aug 2014

Posted by maedel in mein Autismus

≈ 11 Kommentare

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AS, Asperger Autismus, Asperger Syndrom, ASS, Autismus, Autismus-Spektrum-Störung, HFA, Hochfunktionaler Autist, Umzug

Den gibt es nicht in meinen Augen, aber diesmal kann man fast behaupten, das wir nahe dran waren.
Zumindest was das Ergebnis betrifft.
Geplant war eigentlich, das wir Samstag einladen und Sonntag dann mit streichen und putzen beginnen. Vermutlich auch eine Nachtschicht einlegen müssen um Montag früh zur Übergabe der Wohnung fertig zu sein. Eigentlich.
Nun waren wir so schnell, das wir Samstag Abend im Grunde, bis auf ein paar Restarbeiten fertig waren.
An dieser Stelle möchte ich aber auch den Helfern von der Tagesklinik danken. Ihr ward echt eine tolle Truppe!

Ich hab ein wenig darüber nachgedacht woran es gelegen haben mag. Denn es ist nicht mein erster Umzug gewesen und im Grunde ist er rein von mir aus gesehen so verlaufen, wie er immer verläuft.
Gut vorbereitet hatte ich jeden Umzug, bis ins kleinste Detail. Also konnte es eben auch nicht daran liegen. Aber woran dann?
Normal ist es bei mir meist so, das ich nahezu perfekt planen kann und dennoch hapert es dann meist massiv an der Umsetzung. Gerade bei solchen Dingen, wo andere Menschen involviert sind, gibt es viel zu viele Variablen. Ich bin einfach nicht flexibel genug. Ein oder zwei Planänderungen kann ich meist noch verkraften, unter normalen Umständen.
Aber die vielen Leute, Anweisungen die anders umgesetzt werden, das ganze Drumherum ändert sich. Kaffee kochen ohne gewohnte Kaffeemaschine, ja sogar noch ohne vorhandene Küche, etc.
Alles ist anders und so kam es recht schnell wie es kommen musste und schon immer war. Ich stieg aus. Anfangs ging es ja noch, aber es dauerte nicht lange und ich lief planlos im Kreis oder nur hin und her. Eigentlich ist das packen und puzzeln beim Aufladen einer meiner Stärken. Aber selbst da verlor ich sozusagen irgendwann den „Kopf“.
Normalerweise endete jeder Umzug ab diesem Zeitpunkt in reinem Chaos. Der Plan bestand ja nur in meinem Kopf und die einzige, die Anweisungen geben kann, fällt aus. Das kann nur in einem Desaster enden.
„Man möchte sie unterstützen. Dazu müsste man wissen, was sie geplant haben. Aber dafür müsste man in ihren Kopf schauen können“ sagte mal meine Betreuerin und das passt recht gut. Ich teile mich in der Hinsicht einfach nicht mit. Das ist auch einer der Gründe, warum ich nicht teamfähig bin.
Ich werkle am liebsten für mich allein.

Dann ist da noch das Problem mit dem Mitteilen.
Während der Planungsphase wäre es ja noch möglich, aber irgendwie ist das sehr schwer zu erklären.
Ich komme gar nicht auf die Idee, andere über meinen Plan aufzuklären. Finde eher, das meine Pläne selbsterklärend sind. Keine Ahnung ob man das versteht.
Ich bin da immer der Annahme, dass alle doch den gleichen Plan haben wie ich oder zumindest ähnlich für sich Pläne erstellt haben müssten. So ein Umzug sollte doch immer so ablaufen. Logisch gesehen geht es nur so. Es will einfach nicht in meinen Kopf, wie man sich gänzlich nur auf die Planung eines anderen verlassen kann.
Trotz, dass ich es nun etliche Umzüge miterlebt habe, und mit eigenen Augen gesehen habe, das viele so offen und planlos an solche Dinge herangehen, schaffe ich diesen Sprung zu „sollte ich vielleicht doch mal mitteilen“ nicht.
Wie gesagt, ich komme gar nicht erst auf diesen Gedanken.

Die einzige Möglichkeit wäre, mich in der Planungsphase zu fragen und auch da dürfte es eventuell schwierig sein, meinen Gedankengängen zu folgen. Die meisten steigen schon entnervt nach den ersten Details aus. Ist aber in meinen Augen sehr wichtig, da ja sonst die Voraussetzung für den darauffolgenden Schritt fehlt.
Aber dazu kommt es meist gar nicht, denn sie fragen nicht. Erst wenn der Plan schon am laufen ist. Scheinbar denken die meisten, das dies dann reicht. Aber ist der Plan erstmal angelaufen, teile ich mich gar nicht mehr mit. Dann arbeite ich stur meinen Plan ab, bin derart im Ablauf drin und darauf fokussiert, das jeder Versuch der „Einmischung“ mit einem gereizten „bellen“ meinerseits beantwortet wird.
Ein dazwischen kommen ist da kaum bis gar nicht mehr möglich, schon allein daher, das ich es nicht schaffe so schnell umzuswitchen.
Vielleicht kann man es besser mit der Perlenkette erklären, die ich gerne als Erklärung ab und an hernehme. So ist jeder Schritt eine Perle, die ihren festen Platz in der Kette hat. Nur so ergibt es einen Sinn. Dann kommt jemand und will eine Kugel aus dieser Kette herausnehmen. Dann stimmt die ganze Reihenfolge nicht und für mich ist der Sprung zur nächsten Kugel ein Ding der Unmöglichkeit.
Ich bliebe dann sozusagen hängen und daher „wehre“ ich mich auch innerlich dagegen, mir diese Kugel abnehmen zu lassen.

Außerdem, selbst wenn sie fragen würden, fällt es mir an vielen Stellen sehr schwer, meine Gedankengänge zu verbalisieren.
Wie soll ich auch einen Plan in all seinen Details ausbreiten. All die Gedankengänge, die Bilder, die ich dazu habe.
Wie soll ich die Bilder beschreiben, die Pläne. Sie sind alle wichtig, denn sie greifen ineinander. Es reicht nicht, nur die Eckpfeiler zu wissen und dann mal sehen was der Tag so bringt. Ich weiß das dies andere können. Sich flexibel auf Situationen einstellen. Ich kann es nicht und daher plane ich wohl auch so genau.

Nun, was war denn dann diesmal so anders?
Ich habe da so meine Theorie. Zum einen, war eben die Vorbereitung sehr gut. Dann war ein Freund da, der mich sehr gut kennt und ähnlich denkt wie ich. Wir verstehen uns in vielerlei Hinsicht blind. Bei ihm reichte es tatsächlich, das er ungefähr die Eckpfeiler wusste und was das Ziel war. Ich musste auch nicht alles erklären oder Worte dafür finden. Da er ähnlich denkt, waren für ihn meine Gedankenschritte leicht nachvollziehbar und unsere Planung sehr ähnlich, die jeder von uns schon im Vorfeld gemacht hatte.

Dazu gab mir seine Anwesenheit Sicherheit. Die Sicherheit, das sollte was schief gehen, er übernehmen würde und auch könnte.
Und das war auch nötig, denn es dauerte nicht lange und ich war Handlungsunfähig.
„Wie, sie geben das Zepter aus der Hand“ fragte meine Betreuerin belustigt.
Ich glaube nicht, dass sie in dem Moment überhaupt verstanden hatte, was da vor sich ging. Der Freund allerdings übernahm an dieser Stelle einfach nahtlos „das Zepter“ und führte den Plan zu Ende.
Er kann zudem weitaus flexibler reagieren als ich. Das ist einer seiner Stärken und so ergänzten wir uns recht gut. Denn was bringt der beste Plan, wenn man ihn nicht umsetzen kann. Wenn der Kopf so voll ist, mit all den Dingen, das man sich anfängt zu drehen und den Überblick verliert. Wenn sich zu vieles ändert oder anders verläuft. In dieser Situation fehlt dann auch die Zeit sich neu zu ordnen und auf eine Situation neu einzustellen.
Auch dir, lieber Freund, mag ich dafür danken!

Nun harren wir der Dinge, die da noch kommen.
Mein ganzes Leben ist in einem LKW verstaut. Morgen früh geht es los und ich verlasse dieses Bundesland. Nachmittags müssen wir ausladen.
Ob es dann genauso gut verläuft?
Zu wünschen wäre es.

Und wieder ein Umzug

31 Donnerstag Jul 2014

Posted by maedel in mein Autismus

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AS, Asperger Autismus, Asperger Syndrom, ASS, Autismus, Autismus-Spektrum-Störung, HFA, Hochfunktionaler Autist, Umzug

„Nur einmal feucht mit dem Lappen durchwischen. dafür haben sie keine Zeit“ meint meine Betreuerin und ich bin ehrlich belustigt.
Da kennt sie mich aber schlecht.
Morgen wird die Küche von den Käufern abgeholt und daher sah der Plan vor, das die Wohnung ausgeräumt (bis auf die Möbel und das nötigste in Kisten) und die Küche geputzt sein muss.
Unter putzen verstehe ich nunmal was anderes als nur mal feucht durchzuwischen.
Ich bin gerade fertig geworden 😀

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Da ich nicht viel Zeit habe, ein kurzes Update. Ich habe tatsächlich wider meines Erwartens die Wohnung fertig bekommen. Alle Möbel sind leer und die Kartons stehen hübsch aufgereiht nebst allen möglichen Kleinkrams in der Garage.
Morgenfrüh kommen meine Betreuer wieder, nebst Helfer und wir werden dann gemeinsam die Möbel soweit abbauen, das wir sie Samstag alle aufladen können.

Nun steht alles bereit. Es geht los.

Ich muss allerdings zugeben, das ich zwischendurch echt dachte, das ich es nicht schaffe. Mehr als einmal ging mir mein Plan verloren und nur mit dem kann ich packen.
Es ist dann wie, als wäre mein Kopf leer gefegt und ich versuche ihn dann wieder zu befüllen.
Ich bin derzeit eh sehr im Stress, verstehe wörtlicher als sonst und bin auch schnell gereizt.
Manchmal saß ich auch 1-2 Stunden einfach nur auf dem Boden und starrte vor mich hin. Von außen betrachtet mag das ein Rumlungern gewesen sein. Oft mache ich in solchen Phasen auch einfach den Fernseher an, obwohl ich eigentlich kaum Fernsehen kucke. Mir geht es in dem Moment auch nicht um die Sendung und bekomme er ehrlich gesagt nichtmal mit, was da läuft, was schon den ein oder anderen peinlichen Moment beschert hat:
„was kuckst du den da?“

Es geht vielmehr darum, das es dadurch wenigstens so ausschaut, als würde ich etwas tun. Logisch, wenn ich eigentlich packen sollte und um mich herum alles in Chaos versinkt, kommt rumsitzen und fernsehen sicher auch nicht so gut. Aber wie gesagt, ich kucke eigentlich gar nicht.
Tatsächlich packe ich in meinen Kopf vor. Wenn ich dann loslege, dann arbeite ich nur noch stur meinen Plan ab und dabei kann ich dann eine ungeheure Geschwindigkeit an den Tag legen.
Zum Glück. Denn sonst wäre das nicht zu schaffen gewesen.
Ich war heute auch froh, das meine Betreuerin da war, auch wenn ich generell lieber allein arbeite. Aber so konnte sie mir den ein oder anderen Gang abnehmen.
So hat sie beispielsweise heute die Schilder für das Halteverbot geholt, damit mir am Samstag den LKW dort parken können.
Denn das ist eins meiner größten Probleme. Sitzt einmal der Plan, dann fällt es mir mehr als schwer ihn zu unterbrechen und ich wäre heute weder die Schilder holen gegangen, noch hätte ich andere Dinge drumherum erledigt, wenn sie heute nicht da gewesen wäre. Leider hat sie heute auch ein wenig was abbekommen.
Gerade wenn ich mich auf etwas konzentrieren muss oder nachdenke, ist es nicht gut, ständig reinzuplappern. Vor allem, wenn es wenig zur Lösung beiträgt. Da kann ich mitunter schon gereizt reagieren. Dennoch tut mir sowas im Nachhinein immer leid. So wie jetzt, nachdem mein Tagewerk verrichtet ist, und ich Zeit hatte den Tag zu analysieren.
Dennoch, insgesamt könnte ich zufrieden sein, wenn da nicht mein Perfektionismus wäre und daher werde ich mich wohl gleich noch an die übrigen Schränke machen.

Nur feucht auswischen…versprochen.

Und wieder ein Umzug…

09 Montag Jun 2014

Posted by maedel in mein Autismus

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AS, Asperger Autismus, Asperger Syndrom, ASS, Autismus, Autismus-Spektrum-Störung, HFA, Hochfunktionaler Autist, Umzug

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Da ist er, der erste Karton
Seit Tagen versuche ich einen Plan zu erstellen. Vielleicht mit ein Grund, warum ich derzeit sehr angespannt wirke, oft in Gedanken und irgendwie zu nichts wirklich komme. Mein Kopf ist voll, schwer beschäftigt und lässt mir kaum Platz für anderes. Trotz allem steht noch mein Tagesgeschäft an und nebenbei hat mich seit Tagen meine Allergie im Griff.
Oben drauf kommt noch diese Hitze, durch die meine Haut dauerhaft schmerzt.
Zusätzlich ist in den letzten Wochen auch viel Belastendes passiert.

Eigentlich wollte ich schon anfangen. Zumindest im Keller, denn da steht nun wirklich viel herum, was ich in nächster Zeit wohl nicht gebrauchen werde.
Aber es ging nicht. Der Plan war noch nicht fertig. Vieles war noch unklar, grundlegendes wurde nochmal umgeplant oder stellt sich jetzt anders dar wie zunächst vor Monaten geplant.

Ich bin erleichtert
Erst jetzt langsam entwickelt sich ein grobes Zeitraster und jetzt hat es auch begonnen. Auch wenn noch einiges geplant werden muss, wie z.B. wo bekomme ich Umzugshelfer her, so ist der erste Schritt getan.
Die Bilder formen sich endlich im Kopf. Was packe ich wo ein, wie und in welcher Reihenfolge. Im Grunde packe ich meine Sachen jetzt schon im Kopf. Vielleicht geht bei mir deswegen das eigentliche Einpacken dann auch immer recht schnell. Man kann es sich vielleicht wie eine Packliste pro Karton vorstellen, nur das es bildlich ist. Ich hatte schon begonnen etwas in Panik zu geraten, weil sich diese Bilder nicht einstellen wollten. Immerhin ist nicht mehr viel Zeit. Aber ohne sie finde ich den Anfang nicht.
Habe keinen Plan und weiß nicht was ich machen soll.
Ich bin tatsächlich erleichtert.

Zuerst…
Es ist noch nicht so lange her, das endlich ein Haus gefunden war und zunächst war es auch wichtiger, die Pläne für die Umschulungen und den Kindergarten umzusetzen, die schon seit Monaten vorbereitet waren.
Vor allem der Umstand, das mein Großer mit einem Schulbegleiter an der neuen Schule starten soll, hatte oberste Priorität.
Gerade das Umsetzen eines Planes bereitet mir oft Schwierigkeiten. Dabei ist oft alles bis ins kleinste geplant und doch fällt es mir dann schwer. Vor allem dann, wenn viele Fremdfaktoren inbegriffen sind. Ich auf die Zuspielung anderer angewiesen bin, andere entscheidende Rollen für die Umsetzung spielen.
Es bedeutet oft Kontaktaufnahme. Das Einfordern von Versprochenen. Oftmals geht hier was schief, oder ändert sich plötzlich. Aber der Plan war sehr gut, alles recht gut vorbereitet.
Zwar hätte meines Erachtens nach das ein oder anders schon in Angriff genommen werden können. Immerhin war bekannt, das wir einen Umzug planen. Aber nun denn, zumindest habe ich das meiste schon zusammen. Ändern kann ich da jetzt sowieso nichts mehr. Es wird sich noch zeigen, wie gut die Zuarbeit war und wie erfolgreich unser Plan.
Was den Umzug an sich betrifft, erst die Tage schloss sich der letzte Faktor, zumindest was das Packen betrifft und die grobe Zeiteinteilung.
Und doch ist es ein klein wenig anders als letztes Mal.

Der letzte Umzug ist noch nicht so lange her…
Diesmal ziehen wir ganz weg. Diesmal ändert sich wirklich alles. Angefangen von den gewohnten Örtlichkeiten, über Ämter, Ärzte, Schulen und Kindergarten.
Es ist nicht nur das Zusammenpacken unserer Habseligkeiten, sondern eben auch das Beschaffen der Abschlussberichte, der wichtigen Unterlagen und was sonst noch so ansteht.
Es ist sehr viel zu bedenken.
Dazu kommt vielleicht auch der Umstand, das mir der letzte Umzug noch so gut in Erinnerung ist. Immer noch habe ich in machen Bereichen und an manchen Tagen Schwierigkeiten. Meine Strukturen sind noch nicht so sehr gefestigt, das sie besondere Tage überstehen.
Solche Tage stehen nun an. Das Chaos hat seinen Startschuss.

Aber eins ist auch anders. Diesmal freue ich mich auch darauf. Auch wenn vieles anders ist, vieles sich ändern wird. Diesmal ziehe ich einem Stück Sicherheit entgegen.

Eingezogen

18 Mittwoch Dez 2013

Posted by maedel in mein Autismus

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AS, Asperger Autismus, Asperger Syndrom, ASS, Autismus, Autismus-Spektrum-Störung, HFA, Hochfunktionaler Autist, Umzug

Es riecht so anders. Ich stehe auf und schnuppere.
Irgendwie ist es nicht meins. Es ist nicht der Geruch, den ich kenne. Jede Wohnung, jedes Haus hat seinen ganz eigenen und unverwechselbaren Geruch. Wenn ich woanders hingehe, dann stelle ich mich darauf ein. Ich weiß, das es anders riecht und kann es zuordnen. Ich bin es gewöhnt, in einer Umgebung aufzuwachen, die immer gleich riecht.
Ich übernachte selten woanders.

Normalerweise könnte man jetzt sagen, das ich ja auch hier weiß, das es eine andere Wohnung ist. Das es hier anders riecht. Aber es ist eben nicht das Gewohnte. Das Wissen morgens mit dem bestimmten Geruch aufzuwachen. Ohne darüber nachzudenken, was ich da rieche und warum. Ich kenne den Geruch bis ins kleinste Detail. Er ist das erste, das ich morgens wahrnehme, wenn ich aufwache und das letzte, das mich in den Schlaf begleitet. Ich nehme ihn mittlerweile zwar bewusst wahr, aber ich denke nicht darüber nach. Er ist immer da.
Aber nun nicht mehr. Es riecht anders und ich weiß nicht warum.

Viel zu lange halte ich mich mit der Tatsache auf, den Geruch einzuordnen. Dabei haben wir es heute eilig.
Aber erst muss ich den Geruch analysieren. Es riecht nach Gemäuer, so ganz anders als vorher. Irgendwie leicht feucht aber nicht moderig. Ich fange an mit meiner gewohnten Umgebung zu vergleichen.
Es ist kalt, kälter als früher. Ich erinnere mich nicht je morgens so gefroren zu haben. Ob ich vielleicht doch nachts die Heizung anlassen sollte? Mache ich normalerweise nicht so gerne.

Dann sind da noch die Geräusche. Ich habe jetzt Nachbarn. Das hatte ich schon lange nicht mehr. Ich frage mich, was sie gerade tun, damit sie solche Geräusche fabrizieren. Aber es sind nicht nur die Nachbarn.
Ich kann die Heizanlage hören. Den Wind, der durch einen stillgelegten Schacht fegt. Es hört sich stetig an, als würde es draussen sehr stark regnen. Ein Platzregen. Es rauscht, aber es regnet nicht.
Der neue Kühlschrank. Er klingt auch anders. Ich nehme ihn sehr laut wahr. Ich kenne das Geräusch nicht. Es ist neu und ich muss mich daran gewöhnen. Ich höre die Autos, die vorbeifahren. Draussen kratzt jemand die Scheiben seines Autos.

Ah, sie scheinen mit dem Frühstück fertig zu sein. Zumindest nach dem Stühle rücken über mir zu urteilen.

Irgendwie beneide ich sie. Meine Morgenroutine ist nicht mehr vorhanden. Ich eiere. Laufe Wege mehrfach und weiß irgendwie nicht wo ich mit mir hin soll. Irgendwie steht immer irgendetwas im Weg.
Ich versuche einen Plan zu erstellen. Einen Ablauf.
Ich sollte mich anziehen. Sofort erscheinen die Bilder von meinem Schlafzimmer und dem begehbaren Schrank.
Nur.
Ich habe gar kein Schlafzimmer mehr. Ich bin verwirrt. Stehe da und überlege, was ich nun tun soll.
Ah ja, anziehen.
Ich hab es ja eilig.

Ich rutsche in den Overload.

Nach nichtmal einer halben Stunde Tag. Weil es sich anders anfühlt, anhört und anders riecht.
Ich bin eingezogen, aber noch nicht ganz angekommen.
Ich nehme die Witterung auf. Ich werde mich schon daran gewöhnen.

Wenn sich alles ändert

24 Sonntag Nov 2013

Posted by maedel in mein Autismus

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AS, Asperger Autismus, Asperger Syndrom, ASS, Autismus, Autismus-Spektrum-Störung, HFA, Hochfunktionaler Autist, Umzug

Momentan möchte ich mich verkriechen. Möchte das Chaos um mich herum nicht sehen. Versuche ständig die Ordnung herzustellen.
Ich habe das Bild im Kopf, von dem wie es sein soll, kann es aber nicht vervollständigen. Wie auch.
Stetig fühlt es sich an, als wäre ich nicht fertig.
Das zu ertragen ist für mich schwer, da ich es gewohnt bin, Ordnung herzustellen. Selbst wenn es spät geworden ist. Selbst wenn alles schläft.
Selbst wenn es bedeutet die Nacht zum Tage zu machen ohne Aussicht auf Schlaf. Selbst dann.

Kennt ihr den perfekten Moment. Dieser Moment, wenn für einen Bruchteil einer Sekunde alles richtig ist. Perfekt.
Wenn man eine Geburtstagsparty hatte und alles im Chaos versinkt. Die Bude sieht aus, als ob eine Bombe eingeschlagen hätte (RW). Der Moment, wenn man alles aufgeräumt und geputzt hat. Das Haus ist leer, die Familie nicht da. Es ist still und man kommt in das Zimmer, die Nachmittagssonne strahlt hinein und es ist perfekt. Nur für eine Sekunde, bevor einen der Alltag wieder einholt.
Ich liebe diesen Moment. Dann ist alles richtig. Die Unruhe schwindet und man ist vollkommen bei sich und zufrieden.

Aber nun nicht. Ich kann die Ordnung nicht herstellen. Wenn es denn nur das aufräumen wäre. Oder das putzen. Ich würde einfach weiter machen, bis ich fertig bin. Ich weiß ja, wie es geht. Zumindest hier.

Mir graut es vor den nächsten Wochen, wo das Chaos ein Dauerzustand ist. Ich versuche mich zu zwingen, die Nacht nicht zum Tage zu machen. Immer weiter, um ganz schnell fertig zu werden. Es würde nicht lange dauern, und ich würde zusammenklappen.

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Ich versuche nicht daran zu denken, das nun eine Zeit angebrochen ist, in der sich alles ändern wird. Die Ordnung, die ich nun so lange kannte, wird nie wieder hergestellt werden können. Ich muss neue Wege finden, neue Strukturen entwickeln und muss mich in eine neuen Umgebung integrieren.
Denn alles ist dann anders. Jeder Handgriff, jeder Griff in einen Schrank, der nicht mehr da ist, am falschen Platz steht. Jeder Weg, der einen an eine Stelle führt, nur um festzustellen, das man hier falsch ist. Zu erkennen, das man so wie gewohnt nicht mehr laufen kann, außer man könnte durch Wände gehen. Ein Essen, das Röstaromen aufweist, die so sicher nicht geplant waren, weil man das Salz nicht blind greifen kann.

Es fühlt sich jetzt schon falsch und nicht richtig an.

Aber nicht nur für mich. Auch für meine Kinder wird sich sehr viel ändern und ich muss ihnen die Sicherheit bieten, die sie brauchen. Zumindest soweit es in meiner Macht steht. Sie sind die letzten Tage ziemlich durch.
Denn auch meine Jungs sind autistisch und Veränderungen sind für sie schwer.
Sie verstehen zudem die Notwendigkeit nicht wirklich, sich von so manchen Dingen trennen zu müssen.
Erst vor ein paar Tagen reagierte mein Sohn fast panisch, weil ich seine kaputte Taschenlampe entsorgen musste. „Sie muss da stehen bleiben, weil sie da schon immer stand.“
Das sie gar nicht funktioniert ist irrelevant und eine neue will er auch nicht. „Sie soll einfach nur da stehen bleiben, damit ich sie ansehen kann.“
Das alles so bleiben wird wie bisher, ist ein Umstand den ich nicht halten kann und ich kann auch nicht versprechen, das bald wieder alles beim Alten sein wird. Immerhin müssen wir uns stark verkleinern, so auch in den Kinderzimmern.
Ich verstehe sie und ich weiß, das es schwer ist, aber sie halten sich wirklich tapfer.

Ich bin heilfroh, das die Wohnung entgegen meiner Befürchtungen so liegt, das sich zumindest die Einkaufsläden, Ärzte und die grundlegenden Dinge nicht ändern werden. Sonst wäre das Chaos das, was perfekt wäre. Zumindest der Große darf in der selben Linie fahren wie bisher.
Dennoch ändert sich unheimlich viel. Die Uhrzeiten, wenn die Kinder zum Schulbus müssen. Eine neue Bushaltestelle. Wo zum Teufel ist die Feuerwehr? Denn da soll sie sein. Die Abläufe hier waren perfekt eingespielt und nun weiß ich nichtmal wann ich am besten aus dem Haus muss.
Aber ich weiß auch, das es nicht für immer ist. Auch das werde ich meistern:

„den Umzug“

"Autismus ist nichts Erstrebenswertes, nicht heilbar und es ist ein Leben, das mich jeden Tag aufs neue fordert, in einer Gesellschaft zu bestehen, die nicht autistengerecht ist. Es ist mein Leben und nicht nur eine Diagnose." (Zitat Mädel)
"ABA ist das Lernen von absolutem Gehorsam ohne das Hinterfragen der Autoritätsperson" (Zitat Mädel)

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