Schlagwörter
AS, Asperger Autismus, Asperger Syndrom, ASS, Autismus, Autismus-Spektrum-Störung, HFA, Hochfunktionaler Autist, Nachwehen
Gestern ging es mir nicht gut. Ich war den Tag davor im MRT und trotz der Panne, das ohne vorherige Absprache ein Zugang gelegt wurde für ein Kontrastmittel, war ich eigentlich ganz stolz darauf, das ganze einigermaßen gut gemeistert zu haben.
Man muss vielleicht dazu erklären, das MRTs für mich extrem laut sind, und diese Kopfhörer helfen da leider nicht wirklich. Es ist aber nicht nur das Laute. Irgendwie kann ich das auch fühlen…meist pulsiert die ganze Radiologie mit. Oder mein Körper? Zumindest empfinde ich irgendwie die Schwingungen mit. Das ist sehr unangenehm für mich.
Eigentlich fing es ja schon in diesem Wartezimmer an, das direkt neben dem MRT-Raum angelegt war. Ich war nicht wirklich lange in diesem Raum…gerade um meine Jacke dort aufzuhängen. Danach verließ ich ihn fluchtartig und ließ mich lieber im Gang nieder. Dort war das Gerät nicht mehr so extrem präsent, wie in dem Wartezimmer, aber dennoch laut genug, als das ich es ganz ausblenden konnte..
In diesem Moment war es mir auch egal, was andere davon halten und ließ den Impuls zu schaukeln zu, was nicht unbemerkt blieb.
Trotz allem lief es ganz gut und das Ergebnis ergab jetzt nicht wirklich was schlimmes, außer, das da wohl meine Sehnen und Bänder allesamt entzündet sind, aber die Prognose für weitere MRTs, die sicher noch anstehen, lassen mich ein wenig bammeln.
Nach dem Termin war ich eigentlich sehr erschöpft und wollte nach Hause, aber zuerst wollten meine Betreuerin und ich noch etwas essen und sie schlug vor vielleicht nach einer Jacke für mich Ausschau halten. Ich hatte ihr auf der Hinfahrt erzählt, das die Einkaufsmeile, an der wir vorbeigefahren waren, interessant wäre. Für mich war es eigentlich eine reine Information, keine Aufforderung da mal durchzulaufen, wenn man schon mal da ist. Zumal die Einkaufspassage eigentlich nur wegen einem Laden für mich interessant war.
Vielleicht war auch das schon zu viel oder daheim die anschließende Terminabsprache.
An Schlaf war nicht zu denken. Zunächst waren ja meine Kinder da und außerdem stand ja noch der Friseurbesuch an, die sich für den Nachmittag auch noch angekündigt hatte. Eigentlich dachte ich ja, es wären 2-3 Stunden dazwischen, sodass ich mich erholen kann. Tatsächlich war es dann nur noch eine knappe Stunde, nachdem alle gegangen sind.
Insgesamt habe ich mir für diesen Tag wohl zu viel zugemutet und auch nicht bedacht, das Menschen oft meinen, wenn man schon mal an Ort und Stelle ist, das noch einiges erledigt werden kann.
Ich frage mich manchmal, wie das manch andere können.
Ich selber bemerke in solchen Fällen häufig nicht, wie anstrengend das alles für mich ist. Die Quittung dafür kommt meist etwas später, wie in diesem Falle, einen Tag danach.
Schon beim Aufstehen merkte ich, das es kein guter Tag werden wird. Allein schon wegen der Kopfschmerzen.
Jede Kleinigkeit war ungeheuer anstrengend. Die Abläufe liefen nicht so automatisch ab wie sonst. Dazu war das Licht viel zu hell und die Kinder viel zu laut.
Neben meinen alltäglichen Routinen kamen noch das endlosen Gedankenkarusell, das Verarbeiten des Vortages und die Beschäftigung mit dem Thema MMS, das schon seit Tagen in meinem Kopf kreist. Gerade das Thema MMS beansprucht mich sehr in den letzten Tagen. Ich lese sehr viel zu dem Thema und versuchte sogar die chemische Seite besser nachvollziehen zu können. Nebenher die ganzen Diskussionen dazu auf FB, die sich meist als sehr schwierig herausstellen. Wie die ablaufen, hat Mela in ihrem Blog sehr anschaulich beschrieben.
Seit Tagen laufe ich deswegen etwas neben der Spur und bin in Gedanken irgendwo anders. Dadurch bin ich auch recht wortkarg stellenweise. „Irgendwie nicht ganz da“ sagen dazu manche und damit haben sie nichtmal ganz unrecht.
Gegen Mittag konnte ich eigentlich nicht mehr und so rettete und schob ich mich über den Tag.
Lustigerweise half mir das Rasenmähen vor einen sofortigen Zusammenbruch zu bewahren. Ich war der Meinung, das es an der Bewegung lag, die meinen Kreislauf wieder in Schwung brachte. Aber ich kann nicht ganz verleugnen, das an der Annahme von einem Freund etwas dran sein könnte, dass es auch an dem gleichmäßigen mir sehr bekannte Bahnen ziehen nebst gleichbleibendem Geräusch liegen würde.
Zumindest half es mir solange durchzuhalten, bis die Kinder im Bett waren. Danach jedoch brach ich ein. Als ich Stunden später noch mit einem Freund sprach, war es wohl dennoch sehr offensichtlich, das es mir nicht gut ging. Ich merkte ja selber, das ich nur noch sehr verwaschen kommunizierte und das Sprechen sehr anstrengend für mich war.
Insgesamt war es ein sehr anstrengender Tag. Ich kenne solche Tage und ich bezeichne sie gerne als Nachwehen, da meist große Anstrengungen voran gegangen sind.
Heute geht es mir schon viel besser, aber bis es wieder richtig gut wird, das kann noch ein paar Tage dauern.
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