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AS, Asperger Autismus, Asperger Syndrom, ASS, Autismus, Autismus-Spektrum-Störung, HFA, Hochfunktionaler Autist
Inklusion ist ein Thema, dass anfangs durch die Festschreibung als Menschenrecht in der UN-Behindertenrechtskonvention, aber spätestens nach der Festlegung als geltendes Bundesrecht, sehr groß geschrieben wird.
Es scheitert aber erheblich an der Umsetzung. Da werden Kindern, insbesondere in unserem Fall meinem autistischen Sohn, Steine in den Weg gelegt, die so nicht nötig wären.
Ich bin so wütend.
Vor allem, wenn die Lösung so denkbar einfach wäre und nicht einmal etwas kosten würde.
Es geht doch nur um einen extra Raum, von denen es in diesem Gebäude sicherlich reichlich gibt. Einen Raum, in dem die Außenreize minimiert werden können. Ein Zuviel an Geräuschen, Menschen und Gerüchen, etc.
Ich kann es wirklich nicht nachvollziehen.
Da kämpft diese Schule, dass Sonderschulen nicht geschlossen werden im Sinne einer Inklusion und was diesen Bereich angeht, mag sie auch Recht haben.
Aber dann die Inklusion in den eigenen vier Wänden zu verwehren, das ist dumm. Äußerst dumm.
Wo ist denn auf einmal der Gedanke der Inklusion geblieben, wenn es um die eigenen Belange geht?
Das Problem gibt es schon lange. Ich verstehe nur nicht, wie gerade eine inklusive Schule, die mit Behinderten arbeitet und seit Jahren Inklusion ganz groß schreibt, intern so viel Probleme machen kann.
Das ist nicht im Sinne einer Inklusion!
Da wird verlangt, das von einem autistischen Kind Interpretieren gelernt wird, wie es alle anderen Kinder lernen müssen.
Der Umgang mit der Speisesaalsituation und den starken Außenreizen soll auch erlernt werden.
Das ist wie wenn man von einem gehörlosen Kind verlangt, genau wie alle anderen Hören zu lernen.
Um bei den Gehörlosen an dieser Schule ein Beispiel zu nehmen.
Auch Autisten fallen unter das Inklusionsgesetz.
Sie haben ein Recht auf Bildung ganz nach dem Grundsatz §3 Absatz 3 im Grundgesetz:
„Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“
Das bedeutet aber auch, an einem Unterricht teilnehmen zu können, ohne langfristig gesundheitlichen Schaden zu nehmen.
Um am Unterricht teilnehmen zu können, sind aber auch die Rahmenbedingungen notwendig. Kinder die ganztags beschult werden, wird mittags auch ein Essen und Pause angeboten. Man hat doch recht schnell erkannt, das ansonsten die Energiereserven für ein erfolgreiches Lernen recht schnell verbraucht sind.
Wie man sieht, gehört auch hier die Rahmenbedingung dazu.Es sind nicht nur die Bücher und der Lehrer, der vorne steht.
Autistische Kinder benötigen nur andere Rahmenbedingungen, z.B. genügend Pausen, um sich von den vielen Außenreizen zu erholen. Extra Räume, damit ein Zuviel an Reize nicht in einen Overload treibt.
Für die Situation in unerträglichen Speisesälen beispielsweise (Gerüche, Lautstärke, Dichte von Personen bla bla) ist es erforderlich, dem Autisten ein Mittagsmahl in ruhiger Umgebung zu gewähren. (Mittagessen, nicht Butterbrot)…
„Es steht ihrem Sohn jederzeit frei, ein mitgebrachtes Vesper allein in den Klassenräumen einzunehmen.“
Das ist Ausgrenzung im höchsten Maße. Vor allem wenn es sich um einen Autisten handelt, der außerhalb eines Mittagessens lediglich Butterbrot mit Erdbeermarmelade zu sich nimmt, auf Grund seiner autistischen Wahrnehmung.
So nimmt er viel zu wenig an Nährstoffen auf. Viel zu wenig an Kalorien, die er doch dringend benötigt, um dem Unterricht überhaupt folgen zu können. Ganz zu Schweigen davon, das es höchst gesundheitsschädlich ist.
Selbst die angebotene Alternative, doch einen MP3-Player benutzen zu dürfen, um das schlimmste zu übertönen, wurde auf Grund der vorherrschenden Schulregeln abgelehnt.
Stattdessen wurde sogar versucht am Kind zu manipulieren.
Nachteilsausgleich, Schulbegleitung und Co
In unserem Falle verweigert die Schule nicht nur den Nachteilsausgleich und einen Schulbegleiter. Sie verweigern auch die Zusammenarbeit mit Fachärzten und Fachberatern.
Selbst wenn es mal zum Gespräch kommt, was oft genug abgelehnt wurde, so wird sich im Gespräch zunächst noch einsichtig gezeigt, um dann im Nachhinein uns Eltern Begründungen vorzulegen, warum das nicht stimmen kann, was Fachleute dazu zu sagen haben. Dann liegt es wieder an uns, das Gegenteil zu beweisen.
Selbst wenn Autismus nicht umbedingt auf den ersten Blick sichtbar ist. Vielleicht auch nicht auf dem zweiten oder dritten. So ist es doch eine Behinderung.
Das grenzt schon an fahrlässiger Körperverletzung, wenn man den seelischen Schaden am Kind im Kauf nimmt, nur um von seinem Standpunkt kein Stück abweichen zu müssen.
„Wenn wir das ihnen erlauben, dann wollen das ja alle haben.“
Ich kann dazu nur noch fassungslos den Kopf schütteln.
Inklusion ist inzwischen Bundessache und in der UN-Konvention festgeschrieben. Die Bundesländer sind daher verpflichtet, ihre Schulgesetze anzupassen und Voraussetzungen für den gemeinsamen Unterricht zu schaffen.
Auch wenn die Schulen sich immer wieder darauf berufen, das Schule Ländersache ist, so dürfen ihre Gesetzte die vorherrschenden Gesetzgebung der UN Konvention nicht ignorieren.
Es ist eine Verletzung der Menschenrechte und indem man dies mit Füßen tritt, tritt man auch nach dem was unsere heiligstes sein sollte.
Nach unseren Kindern.
Im Sinne einer Inklusion müssen sich die Schule an die Behinderten anpassen und nicht die Behinderten an die Schule. Notfalls mit Hilfsmitteln, sogenannten Nachteilsausgleichen, um einen schulischen Alltag zu gewährleisten.
Leider sind diese teilweise in manchen Ländern noch nicht mal im Schulgesetz verankert.
Jeder Mensch hat ein Recht auf Bildung. Auch Behinderte sind Menschen.
Nach wie vor ist es so, das Nachteilsausgleiche immer noch im Ermessen der Lehrer oder der Schule liegt. Es ist schwer, dagegen anzukommen.
Der Lehrer entscheidet ob Inklusion zumindest kein Traum bleibt.
Aller Anfang ist schwer, zugegeben. Aber so ein erster Schritt kann manchmal Wunder bewirken.
Das was bisher an den Schulen betrieben wird, ist weit von einer Inklusion entfernt. Das ist ein Integrieren, hat aber mit einem gemeinsamem Miteinander wenig zu tun.
Inklusion bedeutet, das auf die Bedürfnisse der einzelnen geschaut wird. Im Falle von Schwerbehinderten heisst Inklusion, das ausreichend Unterstützung und Assistenz vorhanden sein muss. Die Rahmenbedingungen so geschaffen sein müssen, das Behinderte inkludiert und nicht nur wie allgemein praktiziert, integriert werden.
Deutschland hat noch viel zu lernen.
Allem voran, das eine Pisa-studie sicher nicht positiv beeinflusst werden kann, indem man die Kinder aussortiert, die nicht dem Standard entsprechen.
Vor allem aber nicht, indem man Behinderte benachteiligt, um seinem seit Jahren festgezurrtem Standardsystem zu entsprechen.
Danke, dass du es mal so aufschreibst.
Zugegeben, bei mir ist es nicht ganz so hart und deswegen klingen meine Probleme im Vergleich vielleicht ein bisschen wie „Luxusprobleme“, aber sie zielen in die gleiche Richtung und genau das ist das Problem.
Ich habe zuerst das Gefühl gehabt, dass viele meiner Lehrer einfach glauben, Autismus sei so ein Phänomen, das sich mit zwei, drei Maßnahmen einfach „wegmachen“ lässt und fertig. MIttlerweile glaube ich eher, dass viele meiner Lehrer einfach nicht wissen können, dass es anders ist – ich versuche gerade herauszufinden, wie viel (Vor)Wissen existiert.
Einen Ruheraum hat man mir übrigens auch verwehrt, mit der Begründung, es gebe genug leere Klassenräume, da könnte ich ja hingehen. Ob ich in den Pausen Musik hören darf, weiß ich bis heute nicht, hab ich dank angewandtem Pessimismus nie gefragt. Ich mach es einfach und hoffe dann, dass mir mein Handy nicht einkassiert wird.
Teilweise habe ich eben das Gefühl, ich werde nicht wirklich als Behinderte gesehen, oder als jemand, der tatsächlich einen Nachteilsausgleich nötig hat – das betrifft sowohl Lehrer als auch Mitschüler, aber das ist ne andere Geschichte. Ich weiß nicht, ob ich das gut oder schlecht finden soll.
„Das ist wie wenn man von einem gehörlosen Kind verlangt, genau wie alle anderen Hören zu lernen.“
Das ist der Kernsatz des Ganzen. Und das ist das große Problem. Den Autisten wird gesagt, sie sollen sich gefälligst anpassen – dem Blinden wird nicht gesagt, er soll doch gefälligst den Führerschein machen, wie alle anderen auch.
Ich müsste tatsächlich nochmal mit der Schulleitung reden, die zwar furchtbar nett ist, mich aber konsequent nicht so versteht, wie ich es meine. Und dazu habe ich eigentlich weder Lust noch Nerven. Na ja.
Und bevor ich mich jetzt weiter aufrege (Entschuldige für das Romanausmaß) – der Tatsache wollte ich einen eigenen Blogpost widmen – mache ich lieber an dieser Stelle Schluss und wünsch dir Kraft und Nerven für die nächste Zeit.
Danke dir 😀
Die Härte war die Aussage, das er doch oft genug auf Toilette gehen würde. So hohlt er sich ja die Pausen, die er braucht.
grummel
„die selbe Prozedur wie überall“ ………..
morgen habe ich einen Termin bzgl. Nachteilsausgleichen und eben dem
„Das ist wie wenn man von einem gehörlosen Kind verlangt, genau wie alle anderen Hören zu lernen.“
zu vermitteln, dass ein Autist halt ein Handlungsgerüst braucht um eine Interpretation und Analyse schaffen zu können. Dass mein Sohn das in 11 Schuljahren noch nicht erlernen konnte liegt zum Teil an der späten Diagnose und zum Teil daran, dass nach erfolgter Diagnose (die letzten 2,5 Jahre) immer nur „geschaut“ wurde, was er denn zu leisten in der Lage ist. 🙄 🙄 🙄
@ Siliel
Ich wünsche Dir die Kraft, dass Gespräch zu suchen. Und ich hoffe, Du kannst einen Unterstützer mitnehmen!!
Verfall bitte nicht in den Modus „mir wird ja eh nicht geholfen, egal was ich sage, dann mache ich halt gar nichts mehr“ (das wendet mein Großer derzeit an. Aus dieser Nummer kommt man irgendwann leider nicht mehr raus.
@ Mädel
Auch an Dich, bitte nicht aufgeben. Ich habe eine große Sammlung zusammengetragen und werde demnächst im Forum einen Thread dazu eröffnen, was ich bei anderen Bundesländern als NRW gefunden habe. Und NRW hat Null Nichts und Garnichts im neuen Schulgesetz verankert. Alles ist hier Verhandlungssache. Für alles braucht man entsetzlich viel Kraft!
Nur bin ich momentan „latent“ blockiert, weil mein persönliches Gedankenkarussell sich nicht mehr aufhört zu drehen.
Und es sind exakt dieselben Probleme wie bei Dir!
Ganz liebe Grüße
Anita
Dir auch viel Kraft 😀
irgendwie hört der Kampf nie auf,oder?
@ Mädel: Ich wünsche Dir viel Kraft und, dass sich die Situation in der Schule Deines Kindes doch noch ändert, wobei es vielleicht auch sinnvoll sein könnte, wenn der Behindertenbeauftragte des Bundeslandes mal mit involvoert wird, da er sicher den Lehrern besser vermittlen kann was Autismus bedeutet und wie wichtig zum beispiel ein Ruheraum wäre. @ Dassiliel: Such das Gespräch mit der Schulleitung und nimm vielleicht auch, wenn möglich den behindertenbeauftragten des Bundeslandes, in dem Du wohnst mit. Vielleicht hilft ein intensives Gespräch, dass mehr Verständnis entsteht. @ Anita: Ich hoffe, das Dein gespräch was gebracht hat 😉
Ich werde gerne morgen berichten, falls ich nicht vor Wut „geplatzt“ bin.
Ob der Behindertenbeauftragte was hilft, wage ich zu bezweifeln.
ABER es gibt in den Regierungsbezirken in NRW einen Beauftragten (Regelschulberater und ist zusätzlich zum Autismusbeauftragten) für Nachteilsausgleiche. Diesen kann man auf der jeweiligen Seite des Regierungsbezirkes finden. Unter den zuständigen Dezernenten für Gymnasien! Und es GIBT Nachteilsausgleiche in der Oberstufe. Diesen müssen aber verschriftlich in der Schulakte festgehalten sein, sonst gelten sie nicht im Abitur.
Wichtig ist, dass man zu einem solchen Gespräch NICHT alleine geht. Therapeuten und ein unabhängiger Zeuge sind nach meiner Erfahrung nicht zu unterschätzen.
Das Problem ist, die Schule muss sich mit dem Berater für Regelschulen im Bereich Nachteilsausgleiche in Verbindung setzen!
Ich „liebe“ (Sarkasmus) den Bürokratismus.
In Bewegung setzen kann man den Bürokratismus nur durch einen schriftlichen Antrag mit genauer Benennung der Nachteilsausgleiche. Dann macht man aus der Geschichte einen Verwaltungsakt.
Wie ihr seht, ich habe mich mit dieser Materie leider in den letzten Wochen intensiv beschäftigt (müssen) 🙄
Nachteilsausgleiche, die nicht in der Schulakte verschriftlich sind, können jederzeit entzogen werden, da sie rein auf dem „good will“ der Lehrer basieren. Und dies gilt für alle Bundesländer und alle Schulformen!! 💡
uff
Das Fehlen von Inklusion fängt doch eigentlich schon viel früher an, wenn ein Kind mit handicap nicht in eine Spielgruppe aufgenommen wird, weil es ein handicap hat und die Spielgruppenleiter nicht wissen wie sie mit dem Kind umgehen sollen, statt dass es da Schulungen gibt oder die Mama/ der Papa einfach die ersten Male dabei bleiben wird. Es fehlt immer noch zu sehr an Aufklärung und Schulungen für Personal sowohl in den Spielgruppen und Kindergärten, wie auch in den Schulen. Selbst was Behindertenwerkstätten angeht, habe ich schon mehrfach gelesen, dass man bei unerwünschtem Verhalten nicht wusste wie man mit dem jungen Erwachsenen umzugehen hätte und die Mutter informiert wurde, dass sie das Kind abholen müsse. In einem Kindergarten habe ich es auch mitbekommen, dass die Erzieher sich kaum um einen autistischen Jungen kümmerten und er nur die nötigste Förderung bekam, weil er eben ein sehr anstrengendes Kind sei und man da nicht so viel Zeit für hätte 😦 Wie Du schon schreibst: Deutschland kann (und muss!) noch viel lernen, doch dass beginnt auch schon im Kleinen, dass Menschen nicht ausgegrenzt oder schräg angesehen werden, weil sie „anders“ sind… Danke trotzdem für diesen Blog und LG Sabrina
klar hast du auch Recht. Ich bin was das Thema Inklusion angeht mehr im Bereich Schule involviert. Das ist alles 🙂
@ Sabrina
Du hast vollkommen Recht.
Inklusion fängt im Kleinen an!
Und Schulungen in allen Bereichen sind zwingend erforderlich und dürfen nicht aufgeschoben werden!!
Das es geht, zeigt die Kiga-Zeit von meinem Zwerg!! So toll ist noch keins meiner Kinder betreut worden! Soviel erlernen, hat noch keins meiner 4 Kinder im Kiga dürfen.
Was mich am meisten ärgert ist, dass bei nicht klar erkennbaren Diagnosen die Hilflosigkeit und die Beratungsresistenz am höchsten ist.
Auf diese Kombi
„Hilflosigkeit, Beratungsresistenz und Geld- sowie Zeitzmangel“
möchte ich ganz besonders hinweisen.
Dies ist eine Gemengelage, die mich wahnsinnig aufregt.
Denn wir Eltern und die entsprechenden Fachleute, die wir gerne mitbringen, treffen derart häufig auf diese „meterdicken Gummiwände“, dass man fast schon zu der Erkenntnis gelangen könnte, dass es Verschleppungstaktik IST! 🙄
Das man uns Eltern damit die Kräfte raubt, die Kinder mit Gedankenkarussellen beschäftigt und das eigentliche, das Lernen, gewollt „vermeidet“. 🙄
@ Anita: Das worüber ich schrieb waren Beispiele, die mir bekannt sind. Wir haben mit dem KiGa unserer Kleinen zum Glück auch einen ganz tollen, wo er super gefördert wird und man richtig toll auf seine Bedürfnisse eingeht. Die Erziher und Therapeuten haben sehr viel Geduld mit ihm und den anderen Kindern und nehmen sich die nötige Zeit. In dem KiGa werden allerdings auch nur Kinder mit Handicap aufgenommen und es da wird auch nicht mit „Regelkindern“ verglichen. Ich würde mir nur wünschen, dass es in allen anderen KiGas und Schulen ebenso selbstverständlich wäre…
Eine Ein-Meter-Dicke Granitwand ist leichter zu beseitigen als Vorurteile ……….. Ängste …………… Unwissen ……………….. und Hilflosigkeit. 😦
Aber positiv, der Satz „es gibt nichts“ ist vom Tisch!!!!!!!!!
Jetzt wird endlich die Regelschulberaterin hinzugezogen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Jetzt beginnt nur leider wieder das waaaaaaaaaaaarten. (ich kann es nicht mehr hören 🙄 ) Aber zumindest bewegt es sich im Millimeter Bereich!
ABER
wenn ich noch ein einziges Mal das Wort Klinik als Allheilmittel höre, dann muss ich leider auf die Toilette (ich weiß was sich gehört) und werde mich gehörig übergeben.
Und ohne die Unterstützung der Therapeuten und der Schulbegleitung hätte ich den heutigen Termin überhaupt nicht überstanden.
So, jetzt werde ich versuchen runterzufahren. Mal sehen, ob ich dies bis zum WE geschafft bekomme. Das Zittern hört irgendwie grad überhaupt nicht auf. /(
entnervte Grüße
Anita
immerhin etwas.
Das zittern kenne ich. Ruh dich aus 🙂
Danke, ich werde versuchen abzuschalten.
So, habe nun den weiterführenden Termine gehabt.
Und hatte Lehrer vor mir, die entsetzt sind darüber, wie sehr man uns alle alleine lässt. Inkl. sie selber.
Sie sind willig, sie haben Ideen, aber leicht ist anders.
Warum das Land und der Reg.-Bezirk nichts, aber auch rein gar nichts „freiwillig“ preis- und freigibt, weiß niemand so genau.
Aber, es ist enorm wichtig, dass hier keiner nachlässt, soweit es seine Kraft zulässt. Damit es endlich Präzedenzfälle gibt und der Bedarf wirklich erkannt wird und daraus Schlüsse gezogen werden, die der Inklusion entsprechen!!
Es wird keine „Autisten-Schulen“ geben. Aber es kann an allen Schulformen Autisten das Lernen erleichtert werden. Wir müssen nur immer wieder darauf hinweisen.
Liebe Anita,
o ja, NRW. Seit 2010 mit der neuen Landesregierung ist es vorbei mit den Hilfen und der Unterstützung.
Mir hat es gereicht und ich habe vor kurzem einen Offenen Brief an unsere Ministerpräsidentin geschickt. Zu lesen hier bei einer Bekannten, die bei Facebook ist:
Viele Grüße – auch an Maedel – es ist schön hier mitzulesen
Klara Westhoff
PS: Ich lasse meinen Frust im Tagebuchland ab – ob es was hilft – wohl kaum.
Toll geschrieben 😀
Hallo Klara,
ein guter Brief, hast Du je eine Antwort bekommen??
Ich werde mich nicht mundtod machen lassen!
Ich WILL einfach nicht.
Die Traumata, in der Schule erworben, ermöglichen es uns leider nicht, noch irgendeinen anderen Weg zu gehen, als den, den wir jetzt eingeschlagen haben.
Und da ich noch 3 Autisten nachreiche, werde ich hier auf dem Recht aus Art. 3 GG bestehen.
Es ist ja auch so, dass die Vorschläge vom Autismus Landesverband keinerlei Berücksichtigung im neuen Schulgesetz gefunden haben.
Aber es gibt eine Handreichung seit November 2013, für die S1 und die zentralen Prüfungen der Klasse 10. Ist also ganz neu.
Und wenn es da geht, dann geht es auch später! *trotzig bin*
*tröst*
Liebe Anita,
bisher habe ich nur die Antwort des Sekretariates bekommen, dass die NRW-Staatskanzlei den Brief an das zuständige Schulministerium weitergereicht hat.
Und das mit den Traumata kann ich gut nachvollziehen. Seit der Grundschulzeit gab es Vorfälle, die meinem Sohn auch sehr geschadet haben und sicherlich auch zum manchem Fehltag in der Schule geführt haben. Darunter fielen tätliche Übergriffe von Lehrern genauso wie Ausgrenzung und Aussperren und Anbinden und was auch immer.
Es dauert bis so etwas verarbeitet ist. Doch als Eltern soll man sein Kind in die Psychiatrie stecken, statt bewährte Wege zu nutzen. Und wehe, das macht man nicht, dann gilt man als kindeswohlgefährdend und das Kind sollte am besten aus der Familie. Bin ich froh, dass „das Kind“ endlich 18 ist und das mit dem Wegnehmen nicht mehr so leicht.
Wir wollten auch bis vor das Bundesverfassungsgericht, leider ergab die Prüfung eines Fachanwaltes, dass die Gerichtsverfahren aus formalen Gründen verloren waren und da hat man dann keine Chance mit einer Verfassungsbeschwerde.
Vor wenigen Tagen kam nach Jahren endlich ein Abgangszeugnis – der unverschämten Art. Und 24 Stunden vor Ablauf konnte mein Sohn sich noch für externe Prüfungen der Fachoberschulreife anmelden. Wenn man bedenkt, dass er eigentlich jetzt oder wenigstens nächstes Jahr Abi machen könnte. Und dann reden die Behörden ewig von Selbstständigkeit. Wie denn, wenn doch noch nicht eimal ein Schulabschluss möglich war und die Gerichtsverfahren über 2 Jahre gedauert haben.
Das mit der Handreichung für die ZPs werde ich mir mal raussuchen. Müßte für die Ext.Prüfungen dann ja auch gelten. Wenn ich bedenke, wie abweisend Anträge von der Bezirksregierung behandelt werden.
Wir hatten immer die Aussage, eine ext.Prüfung ginge z. B. nicht nach dem Besuch von Hausunterricht. Das glaube ich bis heute nicht, denn die Vorgaben der Kultusministerkonferenz sagen was anderes.
Und Du hast recht – auch wir lassen uns nicht mundtot machen. Obwohl ich schon manche Drohung von den Behörden anhören musste. Und mein Sohn durfte die Konsequenzen für meine Aufmüpfigkeit tragen, das aber würde niemand zugeben.
Also: auf ein Neues – diesmal auf die Schnelle extern geprüft 😉 Und vielleicht klappt es nächstes Jahr mit dem Abi auch gleich extern. Unwahrscheinlich, aber ein Schüler darf ja mal träumen.
Danke 😉 wird schon
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Es sind leider immer wieder die gleichen Ursachen, woran auch einfachste Dinge scheitern, die dem Mitmenschen das Leben leichter machen: Gedankenlosigkeit, Gleichgültigkeit und Bequemlichkeit – den eigenen Hintern endlich hoch zu kriegen und das Notwendige zu tun. Die mangelnde Empathie unserer Überflussgesellschaft.
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