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In der letzten Zeit war viel los bei mir und ich habe mich mal wieder sehr stark zurückgezogen.
Ich frage mich manchmal wirklich, woher diese ganzen Missverständnisse kommen. Vor allem aber, warum kaum einer versteht, dass ich wirklich sehr sachbezogen (Sachebene) diskutiere. Meist komplett ohne emotionale Wertung.
Würden sich allein diese Tatsache andere „vor Augen halten“ (RW) dann wäre ein Großteil mancher Missverständnisse gar nicht aufgekommen.

Mich bringt es immer wieder aus der Fassung. Schon wieder falsch verstanden worden. Gesagtes/Geschriebenes wurde verdreht. Wieder hat jemand eine Aussage von mir als persönlichen Angriff gewertet oder war beleidigt, enttäuscht und ich verstehe dann tatsächlich die Reaktion nicht. Versuche herauszufinden, was passiert ist.
Das passiert mir immer wieder und immer wieder verliere ich beinahe oder ganz Menschen aus meinem Umfeld, die mir wichtig sind.
Bin ich in einer Gruppe, dann versuche ich gruppendynamisch (zumindest meinem Verständnis nach) zu agieren.
Regeln sind mir wichtig. Schlecht ist, wenn ich vor lauter Regeln vergesse, das Individuum zu betrachten. Auch das ist ein Fehler. Von mir.
Aber wie abstellen?

Meist merke ich ja erst im Nachhinein, dass etwas schief gelaufen ist. Und dann kommt immer der totale Rückzug. Weil mir Sicherheiten abhanden gekommen sind. Ich bin mir meiner selbst nicht sicher.
Hab Angst, wieder was Falsches zu sagen oder zu machen und anderen damit wehzutun. Oder davor, wieder falsch verstanden zu werden.
Also sag ich lieber eine Weile gar nichts mehr. Wenn man nichts sagt oder schreibt, kann man auch nicht falsch verstanden werden.
Außerdem muss ich nachdenken, analysieren. Woran lag es, was hätte ich anders machen, sagen oder schreiben sollen…etc.

Ich möchte Kontakt und brauche ihn. Gerade das Internet bietet mir die Möglichkeit dazu. Dennoch kommt es immer wieder zu Situationen, wo ich selbst da meine Fähigkeiten zu Kommunizieren in Frage stelle. Auch unter Autisten.
Kann ich das wirklich?
Ist es nicht besser, sich aus Gruppen fernzuhalten?
Denn umso mehr Menschen beteiligt sind, umso schwieriger wird es für mich.

Bin ich dafür einfach nicht gemacht?
Ich werde wohl wieder eine Weile brauchen, bis ich aus meinem „Schneckenhaus“ hervorkriechen kann. Verzeiht mir das.

Ich habe mich derzeit aus sämtlichen Gruppen (online) zurückgezogen. Nicht alle, aber viele verlassen.
Ich fühle mich unsicher und habe mich auch von fast allen Freunden (online) zurückgezogen. Nicht das ich viele hätte.
Ich bin zwar gern allein. Aber nicht gern einsam. So schrieb ich mal.
Zurzeit ist es eher ein „einsam sein“.

Aber zumindest eine gute Nachricht habe ich, die ich euch schreiben kann. Ich habe mich nochmals an das Autistenzentrum gewandt und sie haben tatsächlich ein paar Möglichkeiten gefunden, wie sie mir helfen könnten in meiner derzeitigen privaten Lage. Ich hoffe nur, dass es auch funktioniert und es vor allem nicht allzu lange dauert, bis es realisiert wird.
Es wird knapp.